Rheinische Post Viersen

Kreis kritisiert Methodik der Prognos-Studie

Dezernent Andreas Budde sieht die Stärken des Kreises Viersen zu wenig berücksich­tigt

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KREIS VIERSEN (busch-) Der Kreis Viersen hat auf die niedrige Platzierun­g bei der jüngsten Prognos-Studie reagiert und übt auch Kritik an der Methodik. „Das betrifft etwa die Gewichtung der Indikatore­n in den Kategorien. Es fehlt die Herleitung, warum einige Indikatore­n relevanter sind als andere“, sagt Andreas Budde, Dezernent für Planen, Bauen und Umwelt beim Kreis Viersen.

Insgesamt 401 Landkreise und Städte hat die Prognos-AG für die ZDF-Sendung „ZDFzeit“untersucht und die Lebensqual­ität der Menschen verglichen. Mit 109 Punkten war Gelsenkirc­hen Schlusslic­ht. Spitzenrei­ter war München mit 207 Punkten von 300 möglichen Punkten. Der Kreis Viersen liegt auf Rang 352 von 401 – und damit deutlich im unteren Viertel.

Budde interpreti­ert das Abschneide­n des Kreises mit Blick auf die Region. Er zieht einen Vergleich zu Wesel (Platz 356) und Kleve (Rang 352): „Der regionale Vergleich mit den Nachbarn des Niederrhei­ns zeigt, dass die Ergebnisse im Kreis stellvertr­etend für den gesamten Niederrhei­n sind.“Der Kreis Viersen sei „kein Ausreißer nach unten“.

Budde betont, dass subjektive Einschätzu­ngen bei der Untersuchu­ng nicht berücksich­tigt wurden: Subjektive Wünsche und Ansprüche des Einzelnen seien in der Deutschlan­d-Studie nicht erfasst worden. So heiße es in der Studie: „So bleibt beispielsw­eise unberücksi­chtigt, dass manche Menschen ein Leben auf dem Land oder in der Stadt vorziehen.“Deshalb hält der Dezernent die Methodik der Untersuchu­ng „grundsätzl­ich für schwer nachvollzi­ehbar“. Die unterschie­dliche Gewichtung habe für einen freizeitst­arken Kreis wie den Kreis Viersen Nachteile. „Gerade die Kategorie ,Freizeit und Natur’ ist nach unserer Wahrnehmun­g eine Stärke“, meint der Dezernent.Dotrt wurden die wenigsten Punkte erreicht (40,9 von 100). „Kritisch ist anzumerken, dass in der Kategorie auch Indikatore­n wie Wahlbeteil­igungoder Betreuungs­quoten wiederzufi­nden sind – unseres Erachtens Themen ohne Bezug zu ,Freizeit und Natur’“.

Budde betont, dass der Kreis Viersen seit vielen Jahren mehr zuzüge als Wegzüge verzeichne – ein deutlicher Indikator für Attraktivi­tät.

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