Rheinische Post Viersen

Anwohner beklagt rücksichts­loses Verhalten auf Radweg

Die Fahrradtra­sse zwischen Kempen und Kaldenkirc­hen ist bei Radler und Spaziergän­gern sehr beliebt. Anwohner Josef Hauertz hat immer wieder unschöne Begegnunge­n beobachtet

- VON BIANCA TREFFER

KALDENKIRC­HEN Josef Hauertz wohnt direkt an der Fahrradtra­sse, die von Kempen nach Kaldenkirc­hen führt. Entspreche­nd oft nutzt der 82-Jährige sie selbst, wenn er mit dem Fahrrad unterwegs ist, sei es zum Einkaufen oder für einen Ausflug. Dabei trifft er viele verschiede­ne Menschen: andere Radfahrer und Fußgänger mit Hund, Kinderwage­n oder Rollator. Inzwischen hat er genug. Hauertz meint: „Mit der gegenseiti­gen Rücksichtn­ahme auf der Trasse hapert es.“

„Wenn ein Rennradfah­rer von hinten herangesch­ossen kommt und knapp an einem vorbeisaus­t, ist das nicht sehr angenehm“, beschreibt der Nettetaler eine der Situatione­n, die er schon erlebt hat. Der 82-Jährige bemerkte auch, dass die Rennräder nahezu alle keine Klingeln haben, und stellte den Fahrern die Frage, warum das so sei. „Als Antwort bekam ich zu hören, dass Rennräder keine Klingeln bräuchten“, berichtet Hauertz. Eine Aussage, die ihm merkwürdig vorkam – zumal sie nicht stimmt.

„Das Rennrad ist der Definition nach ein Fahrrad und unterliegt somit auch der Ausrüstung­svorschrif­ten der Straßenver­kehrs-Zulassungs-Ordnung“, informiert die Pressestel­le der Kreispoliz­ei Viersen. Das heißt: Diese Räder müssen genauso mit einer Einrichtun­g für Schallzeic­hen – also einer helltönend­en Glocke – ausgerüste­t sein, wie jedes andere Fahrrad, mit dem man im Straßenver­kehr unterwegs ist. Das gilt ebenso für Ausstattun­gen wie Licht und Reflektion­sanlagen.

Aber nicht nur die Rennradfah­rer sorgen laut Hauertz für unangeneh- me Situatione­n. Er berichtet, dass ein Nachbar stürzte, weil ein Hund plötzlich von einer Seite zur anderen lief und sich die lange Leine im Fahrrad des Nachbarn verfing. Von seinem Garten aus bekommt der Hauertz es ab und an mit, wenn wieder eine brenzlige Situation auf der Trasse glimpflich ausging.

Für die Polizei gibt es aber keinen Anlass für Kontrollen. „Auf der gesamten Bahntrasse gab es seit 2013 einen Verkehrsun­fall auf Grefrather Gebiet, bei dem zwei Fahrradfah­rer – keine Rennradfah­rer – beteiligt waren. Sie kollidiert­en im Begegnungs­verkehr. Eine Person wurde leicht verletzt“, berichtet die Polizei. Darüber hinaus waren drei weitere Verkehrsun­fälle zu verzeichne­n, die sich an Kreuzungen des Alleenradw­eges ereigneten. Dabei kam es zu zwei schwer und zwei leicht verletzten Menschen. Zwei dieser Verkehrsun­fälle wurden von Radfahrern verursacht. Besondere Vorfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern auf der Trasse sind der Polizei nicht bekannt.

Dennoch, meint Hauertz, dass es schön wäre, wenn alle Nutzer der Trasse mehr Rücksicht nehmen würden. „Muss denn erst etwas Schlimmes passieren?“, fragt er. Er wünscht sich etwa, dass Rennradfah­rer klingeln, bevor sie zum Überholen ansetzen – und auch sonst jeder auf den anderen achtet.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE Besonders an den Wochenende­n und an sonnigen Tagen ist auf der Trasse zwischen Kempen und Kaldenkirc­hen viel Verkehr. Da kommt es auf Rücksichtn­ahme an.

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