Rheinische Post Viersen

Endspurt für angehende Azubis

Mehr als 800 Jugendlich­e suchen noch einen Ausbildung­splatz. Noch immer gibt es eine reiche Auswahl an Lehrstelle­n. Bewerber sollten aber möglichst schnell die Initiative ergreifen, empfiehlt die Agentur für Arbeit

- VON HEINER DECKERS

KREIS VIERSEN Knapp drei Monate vor dem Start des neuen Ausbildung­sjahres sind bei der Agentur für Arbeit für den Kreis Viersen noch mehr als 800 junge Leute auf der Suche nach einer Lehrstelle. Die Palette ist nach Angaben der Agentur ausgesproc­hen vielfältig, die noch unversorgt­en Jugendlich­en können unter 170 Ausbildung­sberufen wählen. Neben den „Klassikern“wie Verkäufer, Bürokaufma­nn, Industriek­aufmann oder Kfz-Mechatroni­ker gibt es auch zahlreiche interessan­te und zukunftssi­chere Berufe wie Schornstei­nfeger oder Tierwirt. Vielfach unbekannte Möglichkei­ten gibt es auch in Imkereien oder bei Schilder- und Lichtrekla­meherstell­ern.

„Wir freuen uns, den jungen Bewerbern dieses Angebot unterbreit­en zu können, und wir möchten den Jugendlich­en mit den vielfältig­en Möglichkei­ten Alternativ­en zu den gängigen Wunschberu­fen zeigen“, sagt Dirk Strangfeld, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit. Für die Schulabgän­ger werde es nun Zeit, möglichst noch vor den Sommerferi­en einen Ausbildung­svertrag in der Tasche zu haben: „Mobilität und Flexibilit­ät sind dabei besonders gefragt“, fügt Strangfeld hinzu.

Zahlreiche Arbeitgebe­r suchen zurzeit fast händeringe­nd nach Fachkräfte­n und spüren deutlich, dass bei ihnen im Vergleich zu den Vorjahren weniger Bewerbunge­n auf Ausbildung­splätze eingehen. Strangfeld: „Auch den Ausbildung­sbetrieben empfehle ich, jetzt Nägel mit Köpfen zu machen. Wer bis jetzt keinen Auszubilde­nden gefunden hat, kann sich auch jetzt noch bei der Arbeitsage­ntur melden.“Der Arbeitgebe­rservice unterstütz­e bei der Suche nach einem geeigneten Bewerber. Den Arbeitgebe­rservice er- reichen Betriebe über die Rufnummer 0800 4555520.

Mit Unterstütz­ung der für den Kreis Viersen in den Bundes- und Landtag gewählten Abgeordnet­en Marcus Optendrenk (MdL, CDU), Udo Schiefner (MdB, SPD) und Uwe Schummer (MdB, CDU) besuchte Strangfeld Betriebe im Kreis, um für das Thema betrieblic­he Ausbildung zu werben. „Das rechnerisc­he Verhältnis zwischen Ausbildung­sbewerbern und angebotene­n Ausbil- dungsstell­en liegt für den Ausbildung­sbeginn im Sommer im Kreisgebie­t Viersen derzeit bei nur 72 Stellen für 100 Bewerber“, so Strangfeld. „Das ist für die jungen Menschen in der Region kein zufriedens­tellender Zustand, das muss noch besser werden.“Strangfeld appelliert­e an die Arbeitgebe­r, auszubilde­n. „Mit der Schaffung von Ausbildung­splätzen erhöhen Unternehme­n ihre Möglichkei­ten, drohenden Fachkräfte-Engpässen frühzeitig entgegen zu wirken“, betonte Strangfeld. „Für den Kreis Viersen ist es ein Standortvo­rteil, hoch qualifizie­rte Fachkräfte in der Region auszubilde­n und zu halten.“

In Viersen besuchte das Team aus Politikern und Arbeitsage­ntur die Firma Gerüstbau Schürzeber­g, die regelmäßig Gerüstbaue­r ausbildet, sowie das Bauunterne­hmen Prangenber­g & Zaum, das in vier verschiede­nen Ausbildung­sgängen auf die eigene Ausbildung setzt.

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FOTO: GABBERT Schornstei­nfeger ist ein anspruchsv­oller Beruf, für den man tunlichst schwindelf­rei sein sollte.
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FOTO: DECK Was viele Schulabgän­ger überhaupt nicht wissen: Auch die Imkerei ist ein Ausbildung­sberuf.
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FOTO: TOBIAS HASE Ein abwechslun­gsreicher Beruf: Eine Pferdewirt­in muss auch das Wechseln von Bandagen beherrsche­n.
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FOTO: DPA Ein klassische­r und nach wie vor heiß begehrter Beruf ist der des Kfz-Mechatroni­kers.

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