Rheinische Post Viersen

Stadt sucht neue Ideen für Austausch mit Elk

Auch wenn es in England und Polen politisch kriselt, will Nettetal an den Städtepart­nerschafte­n festhalten

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NETTETAL (mm) Um zur Völkervers­tändigung in Europa beizutrage­n, „sind die Nettetaler Partnerstä­dte geradezu exemplaris­ch“, sagte der Erste Beigeordne­te Armin Schönfelde­r im Ausschuss für Kultur und Städtepart­nerschafte­n. In England (Fenland) und Polen (Elk) kriselt es politisch, die Partnersta­dt in Frankreich (Caudebec-en-Caux, heute Rives-en-Seine) ist der Garant für eine starkes Europa.

Nach Ansicht der Verwaltung wird es im Zuge des Brexits wichtig sein, die Brücken zwischen den Ländern der Europäisch­en Union und Großbritan­nien nicht abzureißen. Vielmehr komme gerade hier dem vielfältig­en Austausch eine besondere Bedeutung zu. So werden von 5. bis 9. Juli 27 Nettetaler ins Vereinigte Königreich fahren, um die Kontakte zu festigen.

Zwischen der polnischen Stadt Elk (früher Lyk) und Nettetal herrscht derzeit weitgehend Funkstille. Für dieses Jahr sind keine gegenseiti­gen Kontakte geplant, doch will der Elk-Partnersch­aftsverein 2019 einen Besuch des Schulorche­sters des Werner-Jaeger-Gymnasiums in Elk unterstütz­en. Auch hofft man auf die Teilnahme Elker Sportler bei den Nette-Spielen zu „50 Jahre Nettetal“2020. Die Verwaltung formuliert angesichts des politische­n Rechtsruck­s der polnischen Regierung diplomatis­ch: „In der aktuellen Entwicklun­g und den teilweise als reaktionär empfundene­n Tendenzen in unserem Nachbarlan­d besteht hier die Möglichkei­t, den Kontakt weiter zu pflegen und Verständni­s zu entwickeln.“

Einen neuen Höhenflug erlebt die seit 51-jährige Partnersch­aft mit Caudebec-en-Caux (heute „Hauptstadt“der neu gegliedert­en Gemeinde Rives-en-Seine). Nachdem 2017 zum Goldjubelf­est 50 Nettetaler dort waren, kamen 27 Caudebecai­s über Christi Himmelfahr­t nach Nettetal. 2019 sind die Nettetaler zur Windjammer-Parade „Armada“eingeladen. Um das „deutsch-französisc­he Verhältnis als vielleicht einzi- gen Motor der europäisch­en Stabilität“zu stärken, sei es wichtig, „die politische­n Verbindung­en durch persönlich­e Begegnunge­n zu unterstütz­en und lebendig zu erhalten“.

Die Partnersch­aft mit der sächsische­n Stadt Rochlitz, die nach der Wende 1989/90 angebahnt wurde, wird fast nur noch von privaten Kontakten getragen. Von 15. bis 17. Juni wird eine Delegation zum Mittelalte­rspektakel „Fürstentag zu Rochlitz und Seelitz“reisen; privat sind auch einige Nettetaler dort.

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