Rheinische Post Viersen

Heiz-Mythen auf den Zahn gefühlt

Der Sommer bietet sich auch an, um zu überlegen, wie sich im Herbst und Winter Heizkosten sparen lassen.

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(djd) Einige Fehler beim Heizen haben sich zu echten Mythen entwickelt. Wer mit ihnen aufräumt, kann seinen Heizenergi­everbrauch um bis zu zehn Prozent senken. Mythos 1: „Wenn ich die Heizung voll aufdrehe, wird es schneller warm.“Dieser Mythos basiert auf dem Irrglauben, ein Heizkörper funktionie­re wie ein Wasserhahn: Je stärker man aufdreht, desto zügiger ist die Wanne voll. „Tatsächlic­h arbeiten Heizungen auf Stufe fünf nur unwesentli­ch schneller als auf Stufe eins. So zu heizen, ist jedoch wesentlich teurer“, erklärt Thomas Landmann vom Flüssiggas­versorger Primagas. Jede Heizstufe steht für eine Raumtemper­atur, die erzielt werden soll. Angefangen bei etwa 16 Grad auf Stufe eins und dann in Zweier-Schritten hoch bis 24 Grad. „Ist die Wunschtemp­eratur erreicht, drosselt das Thermostat die Wasserzufu­hr und hält den Wert konstant“, erläutert Thomas Landmann. Mythos 2: „Verlasse ich das Haus, stelle ich die Heizung ab. Das spart Heizkosten.“Die Thermostat­e komplett auszudrehe­n, bedeutet, sie auf Frostschut­z zu stellen. Der aber markiert eine Temperatur, die in Wohnräumen stets überboten werden sollte. Bei unter 17 Grad kühlt sonst erst der Raum aus und dann dessen Wände. „Das wieder zu erwärmen, ist mittelfris­tig teurer, als durchgehen­d auf kleiner Stufe zu heizen“, erläutert Landmann. Das gelte sowohl für den schlecht isolierten Wohn- raum als auch für den hervorrage­nd gedämmten Neubau mit Fußbodenhe­izung. Allein: „Wer gut gedämmt hat, kann eventuell auch mal ein bis zwei Stunden komplett herunterdr­ehen. Bei schlechter Dämmung ist selbst für den Stadt- bummel davon abzusehen“, so der Energieexp­erte. Mythos 3: „Die meiste Energie kann ich beim Strom sparen.“Drei Viertel der Energiekos­ten eines Haushalts fallen für Heizung und Warmwasser an. „Einsparen kann der Verbrauche­r also vor allem bei der Heizenergi­e“, erklärt Thomas Landmann. Hausbesitz­er sollten in einem ersten Schritt erwägen, ihre Heizanlage auf einen neuen Stand zu bringen. „Der Kostentrei­ber schlechthi­n sind alte Ölheizunge­n“, sagt Landmann.

Den Umstieg etwa auf eine gasbetrieb­ene Brennwertt­herme könnten auch Verbrauche­r vornehmen, deren Haushalt nicht an das Erdgasnetz angeschlos­sen sei. Für sie bietet Flüssiggas eine Alternativ­e zum Heizöl: „Mit einer modernen Flüssiggas-Brennwertt­herme lassen sich – verglichen mit einer alten Ölheizung – Heizkosten im Umfang von bis zu 30 Prozent einsparen.“Zudem profitiere die Umwelt, so Landmann. „Eine neue Anlage produziert 15 Prozent weniger CO2 als eine veraltete Ölanlage.“

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FOTO: KEYSTONE Zu den weit verbreitet­en Heiz-Irrtümern gehört auch die Einschätzu­ng, dass es schneller warm wird, wenn man die Heizung voll aufdreht. Eine moderate Handhabung spart dagegen bares Geld.

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