Rheinische Post Viersen

Der Film erzählt die wahre Geschichte des Zeichners John Callahan

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gen. Nichts ist mehr wie früher – bis auf seine Sucht nach Alkohol.

Als Rollstuhlf­ahrer wieder ins Leben entlassen, trinkt John weiter. Und wenn Joaquin Phoenix in dieser Rolle mit den Zähnen die Whiskyflas­chen öffnet, um weiter an den Stoff zu kommen, der die Wirklichke­it auslöscht, spürt man die wilde Wut eines zutiefst getroffene­n Menschen. Doch irgendwann begreift John, dass der Unfall womöglich noch nicht der tiefste Punkt in seinem Leben war, wenn er weiter trinkt.

Joaquin Phoenix gehört zu den radikalste­n Darsteller­n Hollywoods, der sich so weit in eine Figur vertiefen kann, bis jeder Blick, jede kleinste Regung wahrhaftig wirken. Seine Kunst ist Anverwandl­ung, nicht Imitation, und so hat Phoenix sogar einen bekannten Sänger wie Johnny Cash gespielt, ohne dass das verkleidet oder anmaßend wirkte, und bekam dafür einen Oscar.

Nun verkörpert er wieder einen Menschen, der sich selbst zerstören will, trinkt, abstürzt und weiter trinkt, als wolle er testen, wie tief man schon auf Erden in die Hölle einfahren kann. Auch der John in „Don’t worry, weglaufen geht nicht“ist nicht nur Trinker, sondern auch Künstler, wenn er das auch erst merkt, als seine Arme und Hände ihm schon nicht mehr richtig gehorchen.

John zeichnet. Mit einem Filzstift kritzelt er absurde Situatione­n auf Papier, witzige, bittere Miniaturen, in denen Menschen mit Behinderun­g sich eines nicht nehmen lassen: über sich selbst zu lachen. Da

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