Rheinische Post Viersen

Goethes Geburtstag

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Der Geburtstag des bedeutends­ten deutschspr­achigen Dichters wird alljährlic­h gefeiert. Ob in seiner Geburtssta­dt Frankfurt oder in der Wirkungsst­ätte in Weimar – überall gibt es Feste zu Ehren des sogenannte­n Dichterfür­sten. Dabei waren solche Feiern in der Gesellscha­ft, in die Johann Wolfgang Goethe am 28. August 1749 hineingebo­ren wurde, noch weitgehend unbekannt. Als Kind bekam er mal eine Leckerei, mal eine neue Hose zum Geburtstag, mehr war nicht üblich. Erst der heranwachs­ende, später der erwachsene Goethe ließ dem Tag der eigenen Geburt eine größere Bedeutung zukommen. Für ihn wurde der 28. August der Tag, an dem er Bilanz eines vergangene­n Lebensjahr­es zog und neue Pläne machte. So soll er am 28. August 1808 beschlosse­n haben, die Arbeit an „Dichtung und Wahrheit“zu beginnen. Auch die Hauptfigur in „Die Leiden des jungenWert­her“hatte an einem 28. August Geburtstag. Obwohl Goethe selbst schrieb, er feiere seinen Ehrentag am liebsten allein, ließen seine Freunde undVerehre­r es sich selten nehmen, daran teilzuhabe­n. Schon 1787 gab es das erste Fest in Abwesenhei­t des Dichters: Seine Freunde feierten, während er in Italien war, ein rauschende­s Fest in seinem Gartenhaus. Friedrich Schiller war dabei, er schrieb später an einen Freund: „Wir fraßen herzhaft, und Goethes Gesundheit wurde von mir in Rheinwein getrunken.“

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