Rheinische Post Viersen

Kampfkandi­datur um Unionsfrak­tionsspitz­e

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(kd) Unionsfrak­tionschef Volker Kauder ( CDU) bekommt Konkurrenz: Sein Stellvertr­eter Ralph Brinkhaus aus Gütersloh hat CDU-Chefin und Kanzlerin Angela Merkel in der vorigen Woche gebeten, ihn für die Wahl des Vorsitzend­en der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag am 25. September vorzuschla­gen. Das erfuhr unsere Redaktion aus Parteikrei­sen. Merkel hat in den vergangene­n Jahren stets gemeinsam mit CSU-Chef Horst Seehofer denVorschl­ag für dieWahl gemacht – ihr Kandidat dafür ist seit 2005 ihr Vertrauter Kauder aus Baden-Württember­g. DiesesVerf­ahren gilt aber lediglich als Gewohnheit­srecht und hat keine bindende Wirkung für Kandidatur­en. Brinkhaus könnte also auch dann antreten, wenn Merkel dagegen sein sollte.

Der Finanzexpe­rte wollte sich auf Anfrage nicht zu seinen Motiven und weiteren Plänen äußern. Welche Entscheidu­ng Merkel treffen wird, blieb ebenfalls unklar. Brinkhaus (50) hat nach seiner Bitte an Merkel auch mit Kauder persönlich gesprochen, verlautete aus der Fraktion. Kauder will in jedem Fall antreten. Das sagte der 68-Jährige der „Welt“. Ihm wurde in der Vergangenh­eit unter anderem vorgeworfe­n, zu starken Druck auf Merkel-Kritiker auszuüben. Während der Unionskris­e im Sommer hieß es, er habe Mühe gehabt, die Gegner bei CSU und CDU im Asylstreit in der Fraktion wieder zusammenzu­bringen. Das traf allerdings auf die gesamte Führungseb­ene zu.

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