Rheinische Post Viersen

Neueinstel­lungen sind zu 41 Prozent befristet

- VON EVA QUADBECK

Trotz des Job-Booms werden immer noch 41 Prozent der Arbeitnehm­er, die eine neue Stelle antreten, befristet eingestell­t. Das geht aus einer Antwort der Bundesregi­erung auf Anfrage der Linksfrakt­ion hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Die Bundesregi­erung wiederum beruft sich auf Daten des Instituts für Arbeitsmar­kt und Berufsfors­chung. Junge Menschen unter 25 Jahre sind mit 46 Prozent besonders betroffen. Frauen werden (zu 45 Prozent) häufiger auf Zeit eingestell­t als Männer. Weniger als die Hälfte der Arbeitnehm­er, die nur über einen Zeitvertra­g verfügen, werden später übernommen. Wie auch aus der Antwort der Bundesregi­erung hervorgeht, liegt die innerbetri­ebliche Übernahmeq­uote bei 42 Prozent.

„Sichere und gute Arbeit hat auch in dieser großen Koalition keine Lobby – gerade junge Menschen und Frauen wird eine planbare, si- chere Zukunft verwehrt“, kritisiert­e Susanne Ferschl, Vize-Chefin der Linksfrakt­ion im Bundestag. Es sei höchste Zeit, Befristung­en auf ein Mindestmaß zu reduzieren und sachgrundl­ose Befristung­en ganz zu verbieten, betonte sie.

Es gibt einen leichten Trend zu mehr unbefriste­ten Jobs. So schwankte die Quote der befristete­n Arbeitsver­hältnisse in den vergangene­n Jahren zwischen 41 und 46 Prozent. 2016 lag sie bei 45 und 2015 bei 41 Prozent.

Von den im vergangene­n Jahr bei der Bundesagen­tur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen waren laut Antwort der Bundesregi­erung 43,1 Prozent Vollzeitjo­bs ohne Befristung. Die übrigen gemeldeten Jobs sind Zeitarbeit­sangebote (32 Prozent), befristete Beschäftig­ung (15,5 Prozent), Teilzeitst­ellen (14,8 Prozent) oder geringfügi­ge Beschäftig­ung (2,7 Prozent). Die Zahl übersteigt insgesamt 100 Prozent, da ein Jobangebot auch zugleich für Teilzeit und befristet sein kann.

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