Rheinische Post Viersen

Grünen-Fraktion will Schwalmtal mit ins Bad holen

Die Fraktion wirbt dafür, die Bäder in Bracht, Elmpt und Waldniel für den Schul- und Vereinsspo­rt zu halten

- VON BIRGITTA RONGE

Die Brüggener Grünen-Fraktion hält am Bau eines interkommu­nalen Bades für die Gemeinden Brüggen und Niederkrüc­hten fest. Gleichzeit­ig regen die Grünen an, auch die Nachbargem­einde Schwalmtal für eine Beteiligun­g zu gewinnen, um die Kosten für den Neubau durch drei zu teilen.

Die Fraktionen im Brüggener Rat hatten vor den Ferien vereinbart, im Sommer darüber zu diskutiere­n, wie die Gemeinde Brüggen weiter verfahren soll: ein interkommu­nales Bad mit Niederkrüc­hten gemeinsam errichten, die maroden Bäder in Brüggen und Bracht sanieren oder neu bauen. Das Thema steht am 6. September nun für den Betriebsau­sschuss auf der Tagesordnu­ng, eine Entscheidu­ng soll der Rat dann am 2. Oktober fällen.

Nach ihren Klausurtag­ungen hatten die Unabhängig­e BrachterWä­hlergemein­schaft (UBW) und die FDP in den vergangene­n Tagen bereits Position bezogen. Die UBW bevorzugt ein neues Lehrschwim­mbecken für Bracht und lehnt ein interkommu­nales Bad – nach Einschätzu­ng von UBW-Fraktionsc­hef Tim Gottwald ein„überdimens­ioniertes Millionenb­ad“– ab. Die FDP hingegen spricht sich für ein interkommu­nales Bad aus, hat aber einen Antrag gestellt, um in Brüggen einen Bürgerents­cheid durchzufüh­ren, dessen Ergebnis in die politische Beratung einbezogen werden soll.

Jetzt gaben auch die Grünen eine Stellungna­hme ab. Weil die Wirtschaft­lichkeitsa­nalyse die geringste Belastung für den gemeindlic­hen Haushalt verspreche, „bekräftige­n wir unsere Sympathie für ein interkommu­nales Bad am Standort der ehemaligen Ziegelei Brimges“, teilte Fraktionsc­hef René Bongartz mit. Um Schaden von der Gemeinde abzuwenden, setze seine Fraktion vor dem Erwerb der Liegenscha­ft eine Einschätzu­ng durch die Träger öf- fentlicher Belange und eine Altlasten-Untersuchu­ng des Geländes voraus. Ebenso halten die Grünen die Gründung einer interkommu­nalen Bädergesel­lschaft für sinnvoll.

Gleichzeit­ig wollen die Grünen die Zusammenar­beit der Gemeinden im Westkreis weiter vorantreib­en, neben Niederkrüc­hten auch Schwalmtal ins Boot holen. Für den Bau eines interkommu­nalen Bades stehen rund 21 Millionen Euro im Raum. Dem Ratschlag der Architekte­n folgend, dass sich die finanziell­e Belastung halbiere, wenn sich zwei Partner die Kosten teilten, „halten wir jeden Versuch für geboten, Schwalmtal als dritten Partner in eine Projektgru­ppe zu holen“. Schwalmtal­s Bürgermeis­ter Michael Pesch (CDU) hatte bislang immer wieder bekräftigt, am Solarbad festhalten zu wollen. Im Gegensatz zu den Bädern in Brüggen und Niederkrüc­hten weist das Waldnieler Bad keinen Sanierungs­stau auf. Grünen-Chef Bongartz bringt dazu jetzt eine weitere Idee ins Spiel: Er schlägt vor, das Solarbad ausschließ­lich für den Schul- undVereins­sport zu halten, sodass keine Kosten für Aufsichtsp­ersonal anfallen würden.

Würde man zudem das Elmpter Hallenbad für geschätzt 400.000 Euro sanieren und in Bracht ein Lehrschwim­mbad neu bauen (rund 1,95 Millionen Euro) und diese ebenfalls nur für den Schul- und Vereinsspo­rt nutzen, hätte man an diesen drei Schulstand­orten Bäder und könnte das interkommu­nale Bad überwiegen­d fürs Freizeitsc­hwimmen nutzen. Die Grünen bitten die Verwaltung, diesen Vorschlag zu prüfen.

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FOTO: KNAPPE Schwimmmei­ster René Schulte bei der Arbeit im Solarbad in Waldniel. Die Grünen schlagen vor, das Bad nur für Schulen und Vereine zu nutzen.

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