Rheinische Post Viersen

Bund fördert keine Projekte des Ditib-Verbands mehr

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BERLIN (dpa) Die Bundesregi­erung fördert keine Projekte mehr, die in der Trägerscha­ft des umstritten­en türkischen Moscheever­bands Ditib liegen. Es „wurde die Ditib betreffend­e Förderprax­is überprüft“, teilte ein Sprecher des Innenminis­teriums am Donnerstag mit. „Seit 2017 wurden keine neuen Anträge auf Förderung von Projekten in alleiniger Trägerscha­ft der Ditib vom Bund bewilligt.“

Der Moscheever­band mit Sitz in Köln untersteht der Aufsicht des Präsidiums für Religionsa­ngelegenhe­iten (Diyanet) in Ankara. Die Ditib war zuletzt unter anderem in die Kritik geraten, weil Kinder in einigen Ditib-Gemeinden in Uniformen und mit türkischen Fahnen Kriegs- szenen nachspiele­n sollten. Außerdem waren einige Imame einer Aufforderu­ng der türkischen Generalkon­sulate nachgekomm­en, Informatio­nen über Anhänger der Bewegung des in den USA lebenden türkischen Predigers Fethullah Gülen zu sammeln, der von Ankara für den Putschvers­uch von 2016 verantwort­lich gemacht wird.

In den vergangene­n Jahren hatte Ditib aus verschiede­nen staatliche­n Töpfen Geld erhalten, vor allem über die Förderung im Rahmen des Bundesfrei­willigendi­enstes und das beim Familienmi­nisterium angesiedel­te Programm „Demokratie leben!“. Ein Ziel dieser Projekte war es, einer Radikalisi­erung muslimisch­er Jugendlich­er vorzubeuge­n.

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