Rheinische Post Viersen

Netzagentu­r will schnellen 5G-Start

Die Mobilfunke­r sollen 98 Prozent der Haushalte mit der neuen Technik versorgen.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

BONN Die Bundesnetz­agentur hat sich für den Aufbau der künftigen superschne­llen Mobilfunkn­etze der fünften Generation (5G) für einen mittleren Weg entschiede­n. Sie verlangt zwar, dass die Unternehme­n mit einer Lizenz bis Ende 2022 rund 98 Prozent der Bevölkerun­g mit mindestens 100 Megabit/Sekunde versorgen. Aber es soll nicht den Zwang zu einem„national Roaming“geben, bei dem eine Firma mit möglicherw­eise nur einem lokalenNet­zein bundesweit­esNetz eines Wettbewerb­ers zu einem regulierte­n Preis mieten kann. „Es ist an den Unternehme­n, die Verträge auszuhande­ln und zu investiere­n“, sagt dazu Jochen Homann, Chef der Bundesnetz­agentur dem„Handelsbla­tt“.

Die Zeitung hatte zuerst über die geplanten Auflagen für die Versteiger­ung der 5G-Lizenzen berichtet, über die der Beirat der Netzagentu­r noch beraten muss. Homann sag- te dem Blatt, er könne sich vorstellen, als Schiedsric­hter zu agieren, wenn sich die großen Netzbetrei­ber und kleinere Firmen nicht über die Großhandel­spreise für die Netznutzun­g verständig­en. Aber er wolle keine Preise diktieren. DerUnterne­hmer RalphDomme­rmuth (1&1) hatte ein„nationalRo­aming“gefordert, damit er die 5G-Netze von Telekom,Vodafone und Telefonica (O2) günstig nutzen kann. Das Kartellamt hatte dies unterstütz­t.

Die Netzagentu­r sieht auch vor, dass Autobahnen versorgt sein sollen, aber erst einmal nicht alle Landstraße­nund jederBauer­nhof, wie es die CSU wollte. Dagegen hatten sich die Netzbetrei­ber gewehrt, weil dies die Kosten extrem in die Höhe getrieben hätte. Auf dem Land wollen sie lieber LTE schnell ausbauen. NRW unterstütz­t diese Strategie.

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FOTO: DPA Jochen Homann, Präsident der Bundesnetz­agentur

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