Ulrich Wickert kommt nach Lobberich
Statt drei wird es in diesem Jahr sechs Termine im Herbst-Programm der Nettetaler Literaturtage geben. Darin geht es um Frankreich, Polen, das Rheinland und die Welt der Kontaktanzeigen
NETTETAL Das Herbst-Programm der Nettetaler Literaturtage ist in diesem Jahr etwas umfangreicher geworden als gedacht. Statt drei Veranstaltungen wird es nun sogar sechs geben. Die Termine reichen bis in den Winter herein. Für alle Veranstaltungen sind noch Eintrittskarten zu haben.
Den Anfang macht Nachrichtensprecher Ulrich Wickert. Mit seinem Buch„Frankreichmuss man lieben, um es zu verstehen“kommt der Journalist, der unter anderem zehn Jahre lang ARD-Korrepondent in Paris war, am Donnerstag, 20. September, 19.30 Uhr, in die Werner-Jaeger-Halle, An den Sportplätzen 5 in Lobberich. „Wir sind sehr glücklich über seinen Besuch“, sagt Ulrich Schmitter, Leiter der Nettetaler Stadtbücherei.„Wir hatten schon ein paar Mal angefragt, aber bislang hatte es nie geklappt.“Er hofft auf viele Fragen der Besucher an den prominenten Gast. „Ulrich Wickert erzählt auch gerne“, sagt er. Der Eintritt kostet 15 Euro.
Danach, am Donnerstag, 4. Oktober, 19.30 Uhr, zieht es zwei Nettetaler in die Stadtbücherei, Lobbericher Straße 1 in Breyell: Dincer Gücyeter und Wolfgang Schiffer. Die Lobbericher lesen eigene sowie übersetzte Gedichte. Dafür hat sich Schiffer, ehemals Hörspieldramaturg beim WDR, den isländischen Autor Ragnar Helgi Olafsson ausgesucht, den er selbst übersetzt hat. Gücyeter stellt selbst geschriebene Gedichte aus seinem Band„Aus Glut geschnitzt“vor. Eine Eintrittskarte kostet zehn Euro.
„Wo kommt dat her?“, fragt am Dienstag, 16. Oktober, 19.30 Uhr, Peter Honnen in der Stadtbücherei. Der Sprachwissenschaftler des Landschaftsverbands Rheinland befasst sich mit der Herkunft verschiedener Begriffe, die man an Rhein und Ruhr hört – Pips, plästern, frackich, knöttern und Kohldampf etwa. Eintritt: zehn Euro.
Der Publizist Roger Willemsen war einige Male zu Gast in der Seenstadt, das letzteMal imDezember 2014. Nach seinem Tod bringen seine Freunde Annette Schiedeck und Jens-Uwe Krause das von Willemsen geschriebene Programm„Habe Häuschen. Da würden wir leben“in dieWerner-Jaeger-Halle. Am Dienstag, 30. Oktober, 19.30 Uhr, zeigen sie in seinem Andenken „die wunderbareWelt derKontaktanzeigen“. Der Eintritt kostet 15 Euro.
Danach wird es weiblich: Katharina Müller liest aus ihrem Buch „Rosie und die Suffragetten“. Die Geburtsstunde des Frauenwahlrechts in Deutschland war am 12. November 1918 mit dem Aufruf an das Deutsche Volk vom Rat der Volksbeauftragten. Darum haben sich die Nettetaler von Müller einen besonderen Termin für ihre Lesung gewünscht: den 12. November100 Jahre später. DerTermin wird zusammen mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Nettetal organisiert. Die Lesung beginnt an dem Montag um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei. Der Eintritt kostet zehn Euro. Für denTag darauf ist eine Lesung mit Oberstufenschülern geplant.
Wickerts Lesung sehen die Organisatoren als Vorbereitung auf die Europawahl 2019, und auch der Besuch von Marta Kijowska gehört dazu, berichtet Schmitter. Die in Krakau geborene Autorin stellt ihr Buch„Was ist mit den Polen los? Porträt einer widersprüchlichen Nation“vor. Ihre Lesung ist für Mittwoch, 5. Dezember, 19.30 Uhr, in der Stadtbücherei vorgesehen. Sie wird in Zusammenarbeit mit dem PartnerschaftsvereinElk organisiert. Eine Eintrittskarte kostet zehn Euro.
Quasi einen Vorgeschmack auf den Gedicht-Abend mit Gücyeter und Schiffer gibt es am Samstag, 1. September, in der Stadtbücherei. An dem Tag möchte das Bibliotheksteam auf den Lyrikbestand aufmerksam machen.Wie an jedem ersten Samstag imMonat istdie Bücherei von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Den Besuchern werden Gedichtbände präsentiert, zudem hängen einzelne Gedichte im ganzen Haus verteilt und können mitgenommen werden. Im Fahrstuhlwerden ununterbrochen ausgewählte Gedichte abgespielt.