Rheinische Post Viersen

Gelbe Anakonda bekommt eigenes Terrarium im Tierpark

Ab sofort können Besucher des Natur- und Tierparks in Brüggen die Würgeschla­nge sehen, die am Mittwoch am Latumer See in Meerbusch gefangen wurde

- VON BIRGITTA RONGE

BRÜGGEN Die Gelbe Anakonda, die am Mittwoch am Latumer See in Meerbusch gefangen wurde, hat im Natur- und Tierpark in Brüggen ihr eigenes Terrarium bezogen. Nachdem die große Würgeschla­nge nach der Ankunft zunächst in einem Becken im hinteren Bereich des Schlangenh­auses untergebra­cht wurde, bereiteten Mitarbeite­r des Tierparks nun am Donnerstag ein Terrarium im vorderen Bereich vor und brachten sie dann in ihr neues Gehege. Denn im Tierpark rechnet man damit, dass viele Besucher in den kommenden Tagen die Schlange sehen wollen, die Ordnungsam­t und Feuerwehr in Meerbusch so lange in Atem hielt.

Die Gelbe Anakonda, eine knapp 2,40 Meter große Würgeschla­nge, war am Donnerstag vor einer Woche von Anglern im Latumer See entdeckt worden. Daraufhin wurde das Gelände rund um den See gesperrt. Einem Reptilien-Experten der Düsseldorf­er Feuerwehr gelang es am Mittwoch, das Tier zu fangen. Nach Rücksprach­e mit Tierpark-Inhaber Stephan Kerren brachte er die Anakonda noch am Mittwochna­chmittag ins Schlangenh­aus nach Brüggen.

Seit 2011 gibt es die Einrichtun­g auf dem Gelände des privat geführten Tierparks. Angestoßen wurden der Bau des Schlangenh­auses durch Michael Harzbecker, Reptilien-Experte der Düsseldorf­er Feuerwehr, der in Brüggen-Bracht lebt. Seither dient das Schlangenh­aus als Auffangsta­tion für Schlangen und Reptilien, die die Feuerwehrl­eute in der Region aufgreifen. Dort führen die Schlangen-Kenner auch Schulungen durch – für Feuerwehrl­eute ebenso wie für Privatleut­e, die solche Tiere richtig halten wollen.

SechsWehrl­eute gehören zum Experten-Team der Düsseldorf­er Feuerwehr. Sie werden gerufen, wenn irgendwo ein Tigerpytho­n oder eine giftige Spinne entwichen ist. Auch die Riesenkrab­benspinne, die 2014 die Mitarbeite­r eines Düsseldorf­er Supermarkt­s in Angst und Schrecken versetzt hatte, landete im Brüggener Tierpark.

Die Gelbe Anakonda aus Meerbusch wird nun zunächst allein in ihrem neuen Terrarium leben, bis die Tierpflege­r sicher sind, dass sie keine Parasiten eingeschle­ppt hat und nicht krank ist. Um das zu prüfen, müssen die Mitarbeite­r im Tierpark nun abwarten, bis die Schlange Ausscheidu­ngen absetzt. Feuerwehrm­ann Sebastian Schreiner, der die Schlange nach Brüggen brachte, geht davon aus, dass sie kürzlich etwas gefressen hat: Sie machte auf ihn einen sehr ruhigen Eindruck.

Das bedeutet nun, dass sie gut 14 Tage lang diese Mahlzeit verdauen wird, bis sie die Überreste ausscheide­t, erklärt Tierpark-Inhaber Stephan Kerren. Bei den übrigen Schlangen im Tierpark – etwa 70 sind es derzeit – sei das nicht anders, „sie werden alle drei bis vierWochen gefüttert“, erklärt Kerren. Wenn die nächste Mahlzeit ansteht, müssen die Mitarbeite­r im Tierpark erst mal herausfind­en, welche Art von Futter die Schlange gewöhnt ist.

Schreiners Einschätzu­ng, dass es sich bei dem Neuzugang um einen eher gemütliche­n Vertreter handelt, teilt Tierpark-Chef Kerren übrigens: „Sie ist relativ entspannt. Wir haben hier ja noch eine Gelbe Anakonda, und die ist bedeutend zickiger.“

„Wir haben hier noch eine Gelbe Anakonda, und die ist bedeutend zickiger“

Stephan Kerren Tierpark-Inhaber

Info Geöffnet ist der Natur- und Tierpark, Brachter Straße 98 in Brüggen, täglich von 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 8,90, für Kinder 6,90 Euro.

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RP-FOTO: JÖRG KNAPPE In ihrem neuen Zuhause rollte sich die Meerbusche­r Würgeschla­nge am Donnerstag erstmal auf Ästen zusammen.

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