Schranken am Flughafen sorgen für Verkehrschaos
DÜSSELDORF (dsch) Seit Samstag soll ein neues Schrankensystem an den An- und Abflugterminals des Düsseldorfer Flughafens für eine Entlastung der Verkehrssituation sorgen. Am erstenWochenende war das Gegenteil der Fall, es gab unzufriedene Autofahrer und Rückstau bis zu den Autobahnausfahrten.
Vor der Zufahrt zu den Terminals wurden Schranken installiert, an denen die Fahrer Tickets ziehen müssen. Am Abflug ist derAufenthalt in der Zone hinter der Schranke für acht Minuten kostenlos, an der Ankunft nur für zwei Minuten. Danach wird es teuer: Fünf Euro kosten die ersten 15 Minuten Aufenthalt, danach drei Euro alle fünf Minuten. „Ein Fahrer hat das System nicht verstanden, stand hier zwei Stunden und musste 160 Euro zahlen“, erzählt Mirco Rost von der Verkehrswacht Düsseldorf, der gemeinsam mit seinen Kollegen den Fahrern die Regeln erklärt.
„Abzocke, Geldmache“murrt ein Mann, als er am Kassenautomaten sein Ticket bezahlt. Die Automaten stehen verteilt vor den Eingangshallen, an den Ausgangsschranken selbst kann man nur mit EC-Karte zahlen, nicht in bar. „Es kam schon vor, dass jemand das nicht mitbe- kommen hat, ermusste seinen Wagen stehenlassen und zum Automaten laufen, während hinter ihm die Leute warteten – und ihre Zeit tickte“, erzählt Rost. Er und seine Kollegen von derVerkehrswacht halten das Schrankensystem grundsätzlich für sinnvoll, weil es für flüssigerenVerkehr an der Terminals sorge, es müsse aber noch ausgefeilt werden. So habe es am ersten Tag technische Defekte gegeben, die Schranken seien außer Betrieb gewesen, so dass die Menschen ohne Ticket durchfah-
„Ein Fahrer hat das System nicht verstanden und musste 160 Euro zahlen“
Mirco Rost Verkehrswacht
ren konnten.
Bis zu den Autobahnausfahrten reichte der Stau, der entstand, weil sich dieAutos auf die verschiedenen Schranken verteilen mussten.„Läuft nicht so toll hier“, sagt ein gestresst wirkender Flughafen-Mitarbeiter.
Flughafensprecher Thomas Kötter sagt, eine Eingewöhnungszeit und damit verbundene Verzögerungen lägen „in der Natur der Sache“. Dennoch seinen die neuen Schranken ein richtiger Schritt. Die kostenfreie Zeit, so Kötter, reiche aus, um die Fluggäste abzusetzenund zu verabschieden. Dadurch, dass Fahrzeuge nicht mehr länger vor dem Terminal stehen, würde die Situation dort entspannt.