Hrubesch darf noch nicht in den Ruhestand
TORSHAVN (dpa) Auf dem nassen Kunstrasen in Torshavn wurde Horst Hrubesch von den Spielerinnen geherzt. Später im Hotel gab es für den Interims-Bundestrainer der deutschen Fußball-Frauen eine Foto-Collage und noch ein persönliches Geschenk. Ursprünglich als Abschiedspräsent gedacht, war das einstweilen der Dank der Mannschaft für die erfolgreiche WM-Qualifikation mit dem 8:0 auf den Färöer. Denn Hrubesch muss noch weitermachen. Oder darf. Und will.
Schuld daran ist Hrubeschs Nachfolgerin Martina Voss-Tecklenburg, die noch beim Schweizer Verband unter Vertrag steht und mit ihrer Nationalmannschaft die direkte Qualifikation für Frankreich 2019 verfehlte. Ein 0:0 in Polen war zu wenig, nun muss die 50-Jährige im Oktober und November noch Playoff-Spiele bestreiten. „Wir wussten doch, dass das passieren kann“, sagte Hrubesch und ergänzte: „Klar wäre es besser gewesen, wenn Martina die Mannschaft schon jetzt übernommen hätte. Aber wir müssen fair bleiben: Sie soll sich mit der Schweiz durchsetzen. Bis dahin bleiben wir an Bord“, sagte Hrubesch.
Eine Kontaktaufnahme vor den letzten drei Spielen des Jahres, für die noch die Gegner fehlen, wird es aber dennoch geben. Schließlich wollen die derzeit Verantwortlichen der kommenden Bundestrainerin schon den Boden für eine erfolgreiche Arbeit bereiten.
Hrubesch hat in seiner kurzen Amtszeit seit März genügend Baustellen ausfindig gemacht. Ein Zauberwort lautet Zusammenarbeit mit Landesverbänden, Stützpunkten und Vereinen, ein anderes Kommunikation. „Das hat sich schon verbessert, aber es gibt noch immer Stellschrauben, an denen gedreht werden muss“, betonte Hrubesch.