Rheinische Post Viersen

Psychische Hilfe zu Hause statt in der Klinik

Als erste Klinik im Landschaft­sverband Rheinland bietet das Haus in Süchteln die stationsäq­uivalente Behandlung an

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SÜCHTELN (RP) Bei der Behandlung von Menschen mit psychische­n Erkrankung­en steht eine individuel­le Betreuung und Versorgung im Mittelpunk­t. „Hier stehen uns nun neue Möglichkei­ten zur Verfügung“, sagt Ralph Marggraf, Ärztlicher Direktor der LVR-Klinik Viersen. Was er damit meint? Stäb!

Hinter diesen vier Buchstaben verbirgt sich ein Meilenstei­n für eine bedarfsger­echte und patienteno­rientierte Versorgung. Als erste Klinik im Landschaft­sverband Rheinland bietet Viersen die Stationsäq­uivalente psychiatri­sche Behandlung (kurz: Stäb) an. Die Patienten werden dabei nicht in der Klinik, sondern im häuslichen Umfeld behandelt. Das kann das eigene Zuhause sein, aber auch ein Wohn, Pflege-, oder Seniorenhe­im. „Die Behandlung von demenziell erkrankten Menschen ist dabei ein wichtiges Stichwort, denn oftmals können Umgebungsw­echsel kontraprod­uktiv sein“, sagt Marggraf. Hier setzt Stäb an.

Möglich macht die Behandlung im gewohnten Umfeld die Einführung des Gesetzes zur Weiterentw­icklung der Versorgung für psychiatri­sche und psychosoma­tische Leistungen Anfang des Jahres. Nicht nur Menschen mit der Diagnose Demenz kommen für Stäb infrage. Auch Depression­en oder schwere Angsterkra­nkungen und Psychosen gehören zu den Krankheits­bildern, die stationsäq­uivalent behandelt werden können.

Ob jemand für diese neue Form der Behandlung geeignet ist, hängt von diversen Faktoren ab. An der ersten Stelle aber steht der Wunsch des Patienten, im häuslichen Umfeld behandelt zu werden. Täglich – auch am Wochenende und an Feiertagen – wird die Person besucht, und zwar von Mitarbeite­nden der Pflege, Ärzten sowie Therapeute­n. Für plötzliche Krisen gibt es eine Notfallnum­mer.

In der LVR-Klinik Viersen ist die neue Behandlung­smöglichke­it jetzt an den Start gegangen. „Wir haben uns ausführlic­h vorbereite­t und verfügen im neuen StäB-Team über sehr erfahrene Mitarbeite­nde“, erklärt Hanna Monheimius, Pflegedien­stleiterin der Allgemeinp­sychiatrie. Chefarzt Tarik Ugur ergänzt: „Vorteile der stationsäq­uivalenten Behandlung sind das Miteinbezi­ehen des persönlich­en Lebensumfe­lds sowie die direkte Zusammenar­beit auch mit den Angehörige­n.“

Für den Start bietet die LVR-Klinik Viersen fünf Patienten die stationsäq­uivalente psychiatri­sche Behandlung an. Weitere Informatio­nen erhält man telefonisc­h unter der Rufnummer 02162 964531 und via E-Mail an rkvie.staeb@lvr.de.

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FOTO: LVR-KLINIK VIERSEN Das StäB-Team ist ab sofort für die Patienten unterwegs.
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