Rheinische Post Viersen

Gegenrevol­ution

Müllgebühr­en

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Diese angedachte Revolution – der Verzicht auf die Volumenmes­sung – ist in meinen Augen eher eine Gegenrevol­ution:

1.) Nach einem Vergleich mit den Angaben anderer Kommunen habe ich große Zweifel am angebliche­n 230kg pro Kopf Haus- und Sperrmülla­ufkommen in Viersen. 2.) Gerade die Volumenmes­sung belohnt die Vermeidung von Müll. Und so wurde das System vor 20 Jahren auch eingeführt.

3.) Dass ein Entsorgung­sunternehm­en nicht auf den technische­n Stand von heute ist, kann kein Argument sein, auf ein veraltetes System umzustelle­n.

4.) Die Volumenmes­sung sollte bei einer 60-Liter-Tonne auch möglich sein.

5.) Des Weiteren hat der Nutzer beim heutigen System über die Anzahl der Leerungen Einfluss auf seine Kosten.

Beim alten System wurden Tonnen zur Abholung bereitgest­ellt, egal wie voll sie waren. Am Fahrzeug mussten dann alle Tonnen entleert werden, unwirtscha­ftlich und auch durch stetigende­n Stopand-Go-Verkehr umweltschä­dlich. Beim Volumenmod­ell hingegen stehen gefühlt nur 50 Prozent der Tonnen zur Abholung. Nicht ohne Grund verweist die Stadt Tönisvorst auf ihr 1997 erfolgreic­h eingeführt­es Volumenmes­ssystem. Es wurde als innovativ und kostenspar­end vorgestell­t und gelobt. Ich würde eine Umstellung sehr bedauern, aus Kostengrün­den und weil es gerade keinen Anreiz zur Müllvermei­dung bietet.

Uwe Klöckes Süchteln

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