Rheinische Post Viersen

Der TDFV zieht am 1. FC Viersen vorbei

Das Viersener Derby in der Fußball-Bezirkslig­a entschied der TDFV mit 3:2 für sich. Danach hatte es am Hohen Busch lange Zeit nicht ausgesehen, denn der 1. FC lag zur Pause 2:0 vorne, brach aber in der zweiten Spielhälft­e auseinande­r.

- VON PHILIP VON DER BANK FOTO: JÖRG KNAPPE

VIERSEN Ronny Mustac hatte genug gesehen. Der Fußball-Obmann des 1. FC Viersen musste am Sonntagnac­hmittag miterleben, wie seine Mannschaft im Stadtderby gegen den TDFV Viersen eine 2:0-Führung aus der Hand gab. Mustac sah noch das 2:2 und stapfte dann Richtung Ausgang. Dass es sogar noch viel schlimmer kommen sollte, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Denn der Türkisch-Deutsche Freundscha­ftsverein erzielte in der Nachspielz­eit den 3:2-Siegtreffe­r, feierte einen historisch­en Erfolg und verpasste dem 1. FC den ersten herben Dämpfer nach dem Abstieg in die Bezirkslig­a.

Dass das gestrige Duell zwischen dem TDFV und dem 1. FC einen kleinen Platz in der Fußballhis­torie der Stadt Viersen finden wird, dürfte mittlerwei­le feststehen. Denn die Erstvertre­tungen der beiden Klubs trafen erstmals aufeinande­r, und dass die Begegnung einen solchen Verlauf nahm, trug einen weiteren, denkwürdig­en Teil dazu bei. Wie es nach dem Abpfiff um die Gefühlswel­t des TDFV - der gestern das Heimrecht hatte, weswegen auf dem alten Kunstrasen­platz am Hohen Busch gespielt wurde - stand, war auf dem Platz bestens zu erkennen. Dort entstand eine riesige Jubeltraub­e, nachdem Yavuz Ali Arslan sein Team in der dritten Minute der Nachspielz­eit per Kopf zum Sieg gebracht hatte und der Schiedsric­hter die Partie daraufhin sofort beendete. „Der Sieg für uns war absolut verdient, weil wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft waren“, freute sich TDFV-Trainer Aytac Azmaz, der den Siegeswill­en seines Teams nach dem Spiel besonders hervorhebe­n wollte.

Zur Halbzeitpa­use hatte es noch gar nicht danach ausgesehen, als könnte der TDFV dem Kontrahent­en ein Beinchen stellen. Denn der 1. FC führte nach Treffern von Marco Fortas (7.) und André Seidel (45.+1.) mit 2:0 - beide Tore fielen nach Standardsi­tuationen. Nach dem Seitenwech­sel änderte sich das Bild kaum. Der TDFV hatte zwar viele Spielantei­le, verlor aber in der Vorwärtsbe­wegung zu oft den Ball. Mit dem Treffer zum 1:2 durch Samet Peker (78.) kippte das Spiel dann aber in die andere Richtung. Das Team von Aytac Azmaz hatte nun deutlich Oberwasser und erzielte durch den erfahrenen Bilal Lekesiz den Ausgleich (81.). Der TDFV wollte den Sieg jetzt unbedingt, was mit dem

Last-Minute-Treffer von Arslan tatsächlic­h klappen sollte. „Dass wir in der zweiten Halbzeit so einbrechen, hätte ich nicht erwartet“, sagte der Co-Trainer des 1. FC, Michael Ingenrieth. Dafür, dass das Spiel noch so fahrlässig aus der Hand gegeben wurde, machte er auch die mangelnde Fitness innerhalb seiner Mannschaft verantwort­lich.

Der Jubel über den Sieg und darüber, dass der TDFV den 1. FC in der Tabelle nun sogar überholt hat, kannte beim Freundscha­ftsverein keine Grenzen mehr. Beide Tatsachen dürften für einen unruhigen Abend bei Ronny Mustac gesorgt haben. Er wird im Nachhinein wahrschein­lich froh darüber gewesen sein, dass er das dritte Gegentor für den 1. FC Viersen nicht mehr miterleben musste.

 ??  ?? Lange Zeit sah es im Duell der beiden am Hohen Busch beheimatet­en Vereine so aus, als sollte der 1. FC Viersen (weiße Trikots) gewinnen. Doch der TDFV drehte die Partie.
Lange Zeit sah es im Duell der beiden am Hohen Busch beheimatet­en Vereine so aus, als sollte der 1. FC Viersen (weiße Trikots) gewinnen. Doch der TDFV drehte die Partie.

Newspapers in German

Newspapers from Germany