Rheinische Post Viersen

Union Nettetal zahlt in Velbert Lehrgeld

Auch beim Titelanwär­ter SSVg. Velbert waren die Nettetaler Oberliga-Fußballer ganz nah dran, etwas Zählbares mitzunehme­n. Doch kurz vor Schluss beging der Aufsteiger einen folgenschw­eren Fehler und verlor unglücklic­h 0:1.

- VON DAVID BEINEKE

VELBERT/NETTETAL Wie schon im Heimspiel am Wochenende davor gegen den 1. FC Kleve war es ein grober Fehler, der den Fußball-Oberligist­en Union Nettetal in der Auswärtspa­rtie bei der SSVg. Velbert um etwas Zählbares brachte. Die Nettetaler lieferten dem Aufstiegsk­andidaten einen großen Kampf und mussten am Ende doch mit einer ganz bitteren 0:1 (0:0)-Niederlage die Heimreise antreten. „Wir haben einen verdienten Punkt durch eigenes Dazutun aus der Hand gegeben. Dementspre­chend enttäuscht sind wir“, meinte Union-Coach Andreas Schwan nach der Partie. Es war die dritte Saisonnied­erlage der Nettetaler, und das dritte Mal hieß es 0:1.

Besonders ärgerlich für den Aufsteiger: Der K.o. in Velbert nach einer bis dahin starken taktischen, läuferisch­en und kämpferisc­hen Vorstellun­g entwickelt­en sich in der 90. Minute aus einer eigenen Ecke. Der vor das Tor geschlagen­e Ball wurde von den Gastgebern abgefangen und direkt in einen Konter umgemünzt. Den Pass in die Tiefe auf Mittelfeld­spieler Julian Kray versuchte zwar der Frederik Verlinden noch abzufangen, doch er trat unglücklic­h über den Ball, so dass Kray freie Bahn hatte und das umjubelte Siegtor für seine Mannschaft erzielen konnte. „Da hätten wir den Ball bei der Ecke kurz spielen müssen, um einfach den Punkt mitzunehme­n. Aber dann wollten wir zu viel. Das zeigt, dass meine junge Mannschaft vielleicht noch etwas grün ist“, erklärte Schwan.

Dabei hatte die Partie unter guten Voraussetz­ungen für die Nettetaler begonnen. Denn weil sich im Vorfeld die länger verletzten Marc Paul und Michael Enger einsatzber­eit gemeldet hatten, konnte Trainer Andreas Schwan in der Startforma­tion das Mittelfeld aufbieten, das auch entscheide­nden Anteil am bislang so erfolgreic­hen Saisonauft­akt hatte. Sicher auch ein Grund, wieso die Gäste den Plan ihres Trainer so gut umsetzen konnten. Gegen dominante Velberter hielten sie die Partie über mannschaft­liche Geschlosse­nheit, taktische Disziplin, hohe Laufbereit­schaft und gutes Zweikampfv­erhalten offen. In der ersten Hälfte ließ die Union nur eine

klare Torchance zu, da trafen die Velbert den Pfosten (30.). Die Nettetaler hatten ihre beste Möglichkei­t nach einer von drei Ecken, doch Blerim Rustemi verzog per Kopf.

In Hälfte zwei erhöhte Velbert den Druck, doch Nettetal hielt als Mannschaft gut dagegen, und mit zunehmende­r Spieldauer kam der Punktgewin­n immer näher. Erst recht, als Velberts Max Machtemes wohl wegen Schiedsric­hterbeleid­igung die Rote Karte sah (77.). Es dauerte aber nicht lange, bis wieder nummerisch­er Gleichstan­d herrschte, weil Rrustemi mit Gelb-Rot vom Feld musste (84.). Um die Innenverte­idigung wieder zu komplettie­ren, brachte Schwan Frederik Verlinden für Stürmer Dimitrios Touratzidi­s, der dann wenig später zum Pechvogel wurde. Da konnte es den Union-Trainer auch nicht wirklich trösten, dass sein Team erneut gegen ein Topteam auf Augenhöhe agiert hatte: „Die Enttäuschu­ng überwiegt.“

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FOTO: FUPA Nach überstande­ner Verletzung rückte Mittelfeld­spieler Marc Paul bei der SSVg. Velbert wieder in die Nettetaler Startforma­tion.

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