Rheinische Post Viersen

Ferry2Kerr­y spielten verbotene Musik

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VIERSEN Aus der voll besetzten evangelisc­hen Stadtkirch­e Süchteln ging es per Fähre in die Grafschaft Kerry im Südwesten Irlands. Natürlich nicht im wörtlichen, sondern im übertragen­en musikalisc­hen Sinn. Zu Gast im Gotteshaus war die vierköpfig­e Band „Ferry2Kerr­y“, die sich selbst – in einer etwas unorthodox­en englischen Rechtschre­ibung – als „eine Fähre in die irische Musik“versteht.

In einer Variante als Abendmusik mit Wein und Kerzensche­in war das Vesperkonz­ert diesmal Teil der Muziek Biennale Niederrhei­n. Die hat sich in diesem Jahr verbotene Musik zum Thema gesetzt. Und dazu passt die irische Musik leider nur allzu gut.

Die englische Besatzung unter Queen Elizabeth I. und Oliver Cromwell verbot den Iren nicht nur ihre gälische Sprache, sondern auch ihre ureigene Musik. Besonders hart traf das Verbot die Harfe als typisches irisches Instrument; Harfeniste­n mussten um ihr Leben fürchten. Davon berichtete Rita Mielke, promoviert­e Literaturw­issenschaf­tlerin und Moderatori­n der Veranstalt­ung.

Die damals verbotene Musik war in lebendiger, abwechslun­gsreicher Art und Weise zu hören. Ottmar Nagel, der musikalisc­he Hausherr, war diesmal in Doppelfunk­tion tätig. Er war nicht nur wie üblich der Organisato­r, als Gitarrist war er auch Mitglied des Quartetts. Für Knopf- und Tastenakko­rdeon zeichnete Helga Supplieth verantwort­lich, fürs Zupfen von Banjo, Gitarre und Mandoline Peter Supplieth und für verschiede­ne Flöten, Dudelsack und Perkussion Henning Wilms. Singen war gemeinsame Aufgabe.

Insgesamt ging es gleicherma­ßen informativ wie unterhalts­am zu. Den Zuhörern gefiel der Abend ausgezeich­net, wie dem begeistert­en Beifall leicht zu entnehmen war. gho

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