Eine harmonische Symbiose aus Farben und Tönen
Kunsterlebnis mit Rundgang und Konzert in der Villa V
VIERSEN Farbton, Klangfarbe, Komposition, Rhythmus – diese Begriffe zeigen die enge Verbindung zwischen Musik und bildender Kunst. Der 1962 in Viersen geborene Musiker und Architekt Thomas Kessler sehe, so erzählte er bei seinem Konzert in der Villa V, Bilder von Lebewesen, wenn er Musik höre und forderte die Zuhörer auf, Farben zu entdecken.
Bei der Muziek Biennale fand am Sonntag in der und rund um die Villa V ein musikalisch begleiteter Rundgang statt. Er begann bei den Skulpturen von Georg Ettl und endete in einem multimedialen Konzert mit Thomas Kessler, Bernd Winterschladen sowie dem Videokünstler Jörg Pispers. Es folgte ein Flying Dinner, zubereitet von Jean Marie Voss.
Es ist die besondere Kombination aus elektronischen Klängen, die aufs Angenehmste wabern und von der Melodie des Saxophons erweitert werden und auf der der Zuhörer sich treiben lassen sowie Gedanken und Bilder entwickeln kann. Thomas Kessler habe immer den Wunsch gehabt, Architektur und Musik zu verbinden, aber lange keine Möglichkeit gefunden. Bis er auf die „claviers de couleur“des französischen Architekten Le Corbusier gestoßen sei. Dieser hatte in den 1920er Jahren eine Farbsystematik erfunden. Damit und mit einer Schablone, die wie eine Klaviatur aussehe, so Kessler, kann man harmonische Farben verbinden. Er entwickelte zu zehn Farbtönen von Le Corbusier Kompositionen. Mit Bernd Winterschladen nahm er die Stücke auf, am 5. Oktober kommen sie auf 30 Plattformen im Internet heraus, dann erscheinen sie als CD. Wenn beide live spielen, benutzen sie die zehn Kompositionen als Bausteine, die „immer neu collagiert werden“.
Übrigens: Es war ein Blau, das in Klänge übersetzt wurde. Langsam ging es in lichtes Gelb über!