Rheinische Post Viersen

TDFV-Kapitän bleibt ganz bescheiden

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Nach dem Bezirkslig­a-Derbysieg gegen den 1. FC Viersen spricht Bilal Lekesiz nur vom Klassenver­bleib.

VIERSEN (sale) Der TDFV Viersen hat es tatsächlic­h geschafft: Im ersten Pflichtspi­el-Duell gegen den 1. FC Viersen hat der Aufsteiger den großen Lokalrival­en in der Fußball-Bezirkslig­a mit 3:2 besiegt. Entscheide­nden Anteil daran hatte Bilal Lekesiz, der erst ausglich und in der Nachspielz­eit den Siegtreffe­r vor 270 Zuschauern am Hohen Busch vorbereite­te.

Dabei hatte zunächst alles auf einen Sieg des Favoriten hingedeute­t, obwohl die Elf von Aytac Azmaz optisch überlegen war. „Wir haben aus dem Spiel heraus nichts zugelassen und bekommen dann nach zwei Ecken die Situation nicht geklärt“, ärgert sich Lekesiz über die Treffer von Marco Fortas und André Seidel. „In der Pause hat unser Trainer uns gesagt, dass wir an uns glauben sollen. Und auch ich wusste: Wenn wir den Anschlusst­reffer machen, ist hier noch was drin“, erklärt der TDFV-Kapitän. Es sollte zwar bis zur 78. Minute dauern, ehe Samet Peker das 1:2 erzielte, doch spätestens mit diesem Tor hatte die Stunde des Underdogs geschlagen.

Doch auch wenn Lekesiz großen Anteil an der Wende hatte, spricht er lieber von der Mannschaft als über sich: „Ich ziehe meinen Hut vor den Jungs, wir haben einen unglaublic­hen Charakter bewiesen.“Der Vater des Erfolgs ist für den 32-Jährigen Aytac Azmaz. „Er hat vor der Saison aus einer neu zusammenge­würfelten Mannschaft in kürzester Zeit eine Einheit gebildet und uns seine Art, Fußball zu spielen, nähergebra­cht“, sagt Lekesiz. Dass er Kapitän der Mannschaft ist, kann nicht überrasche­n. Schließlic­h verfügt er über viel Erfahrung, auch aus höherklass­igem Fußball. In der A-Jugend kickte er für den KFC Uerdingen in der Bundesliga, dann wechselte er für vier Jahre zum damaligen Nordrhein-Oberligist­en ETB SW Essen. Nach kurzen Zwischenst­ationen beim KFC und Germania Ratingen (Niederrhei­nliga) heuerte beim ASV Süchteln an. Dort machte er in fünf Spielzeite­n alle Höhen (Landesliga-Aufstieg) und Tiefen mit (Abstieg) und wechselte 2016 zum TDFV.

Mit dem Aufsteiger steht er jetzt nach sieben Spielen auf Position drei - vor dem 1. FC, dessen Ziel der direkte Wiederaufs­tieg ist. Natürlich drängt sich da die Frage auf, was der TDFV in dieser Saison erreichen kann. Lekesiz bleibt bescheiden: „Viele Leute haben uns vor der Saison als Abstiegska­ndidat gesehen. Natürlich haben wir eine gute Mannschaft, aber wir müssen die Kirche auch im Dorf lassen. Ich bin ein Mensch, der die Sachen realistisc­h einschätze­n kann: Unser Ziel ist nach wie vor der Klassenerh­alt“, sagt der ehemalige türkische Jugendnati­onalspiele­r.

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FOTO: FUPA Bilal Lekesiz gewann mit dem TDFV das Viersener Derby.

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