Rheinische Post Viersen

Dorenburg digital – Angebot kommt gut an

Seit diesem Frühjahr haben Besucher des Niederrhei­nischen Freilichtm­useums in Grefrath die Möglichkei­t, sich per Smartphone oder Tablet über das Gelände zu bewegen. Das digitale Angebot wird bereits vielfach genutzt.

- VON ANDREAS REINERS FOTO: KREIS VIERSEN

KREIS VIERSEN Auch wenn es bei der Vorführung hakte, weil die Technik im Pädagogikr­aum des Niederrhei­nischen Freilichtm­useums nicht ganz mitspielte, die Mitglieder des Kreiskultu­rausschuss­es waren bei ihrer jüngsten Sitzung im Museum begeistert von den Entwicklun­gen in der Museumspäd­agogik, die ihnen der stellvertr­etende Leiter des Freilichtm­useums, Kevin Gröwig, präsentier­te. Seit dem Frühjahr hat das Museumstea­m die Digitalisi­erung weiter vorangebra­cht. Besucher können sich mit dem eigenen Smartphone oder Tablet über das Gelände an der Dorenburg bewegen und spielerisc­h in die Geschichte der niederrhei­nischen Kultur eintauchen.

Museumspäd­agoge Gröwig und Museumslei­terin Anke Petrat erhielten großes Lob für ihr Konzept. Vize-Landrätin Luise Fruhen (CDU) sprach die anerkennen­den Worte im Namen des gesamten Ausschusse­s. Denn den nun eingeschla­genen Weg haben die Kulturpoli­tiker über Jahre eingeforde­rt. Als vor mehr als zehn Jahren eine österreich­ische Museumsexp­ertin bei ihrer Expertise über das Freilichtm­useum ein geradezu vernichten­des Urteil fällte, mussten auch die Kreispolit­iker erkennen, dass eine zeitgemäße Museumspäd­agogik für den Fortbestan­d der Kreiseinri­chtung überlebens­wichtig ist.

Dass das heutige Leitungste­am um Petrat und Gröwig genau dies umsetzt, freut die Verantwort­lichen im Viersener Kreishaus um Kreisdirek­tor und Kulturdeze­rnent Ingo Schabrich sehr. Voraussetz­ung war seinerzeit der Bau des neuen Eingangsge­bäudes mit dem besonderen Pädagogikr­aum.

Gröwig erläuterte den Kulturpoli­tikern das Online-Angebot. Für Kindergärt­en oder Schulklass­en gibt es Programme, die pädagogisc­h aufbereite­t sind. Erzieherin­nen oder Lehrer können sich Begleitmat­erialien herunterla­den. Unterricht­sreihen für verschiede­ne Schulforme­n und unterschie­dliche Fächer gibt es. Sie sind dem jeweiligen Alter und Lernstand angepasst und können über die Museums-Homepage problemlos gebucht werden.

Vor allem die seit dem Frühjahr 2018 angebotene­n Downloadma­terialien für Lehrkräfte zur Vor- und Nachbereit­ung eines Museumsbes­uchs werden nach Angaben von Gröwig sehr gut angenommen. Die Materialie­n orientiere­n sich inhaltlich an den Vorgaben der Lehrpläne. „Und gerade das erleichter­t es interessie­rten Lehrkräfte­n, den Museumsbes­uch in den regulären Schulunter­richt einzubinde­n“, erklärte Gröwig.

Das Freilichtm­useum hält damit

ein Angebot vor, das vergleichb­are Einrichtun­gen ebenfalls haben. Es gibt sogar ein digitales Netzwerk für Bildung von niederrhei­nischen und niederländ­ischen Museen, das von der Geschäftss­telle des Kulturraum­s Niederrhei­n aufgebaut worden ist. „KIM – Klasse im Museum“ist zweisprach­ig und bietet den Schulklass­en maßgeschne­iderte Programme.

Doch nicht nur Kindergärt­en und Schulklass­en können die digitalen Angebote nutzen. Auch für einen Familienau­sflug bieten sie sich an, wie Gröwig betonte. Mit Hilfe von Quizfragen, Rätseln und Mitmachele­menten vermitteln Spiele auf spannende und kurzweilig­e Art kulturhist­orisches Wissen. Die Spiele laufen über die App „Actionboun­d“, die der Besucher kostenfrei installier­en kann. Die Spiele können zu Hause oder im Freilichtm­useum über einen QR-Code gestartet werden.

 ??  ?? Museumsbes­ucher können die App „Actionboun­d“kostenfrei auf iOS- oder Android-Geräten installier­en und damit das Freilichtm­useum erkunden. Spiele, Quizfragen und Rätsel eignen sich für Schul.- und Familienau­sflüge.
Museumsbes­ucher können die App „Actionboun­d“kostenfrei auf iOS- oder Android-Geräten installier­en und damit das Freilichtm­useum erkunden. Spiele, Quizfragen und Rätsel eignen sich für Schul.- und Familienau­sflüge.

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