Dorenburg digital – Angebot kommt gut an
Seit diesem Frühjahr haben Besucher des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath die Möglichkeit, sich per Smartphone oder Tablet über das Gelände zu bewegen. Das digitale Angebot wird bereits vielfach genutzt.
KREIS VIERSEN Auch wenn es bei der Vorführung hakte, weil die Technik im Pädagogikraum des Niederrheinischen Freilichtmuseums nicht ganz mitspielte, die Mitglieder des Kreiskulturausschusses waren bei ihrer jüngsten Sitzung im Museum begeistert von den Entwicklungen in der Museumspädagogik, die ihnen der stellvertretende Leiter des Freilichtmuseums, Kevin Gröwig, präsentierte. Seit dem Frühjahr hat das Museumsteam die Digitalisierung weiter vorangebracht. Besucher können sich mit dem eigenen Smartphone oder Tablet über das Gelände an der Dorenburg bewegen und spielerisch in die Geschichte der niederrheinischen Kultur eintauchen.
Museumspädagoge Gröwig und Museumsleiterin Anke Petrat erhielten großes Lob für ihr Konzept. Vize-Landrätin Luise Fruhen (CDU) sprach die anerkennenden Worte im Namen des gesamten Ausschusses. Denn den nun eingeschlagenen Weg haben die Kulturpolitiker über Jahre eingefordert. Als vor mehr als zehn Jahren eine österreichische Museumsexpertin bei ihrer Expertise über das Freilichtmuseum ein geradezu vernichtendes Urteil fällte, mussten auch die Kreispolitiker erkennen, dass eine zeitgemäße Museumspädagogik für den Fortbestand der Kreiseinrichtung überlebenswichtig ist.
Dass das heutige Leitungsteam um Petrat und Gröwig genau dies umsetzt, freut die Verantwortlichen im Viersener Kreishaus um Kreisdirektor und Kulturdezernent Ingo Schabrich sehr. Voraussetzung war seinerzeit der Bau des neuen Eingangsgebäudes mit dem besonderen Pädagogikraum.
Gröwig erläuterte den Kulturpolitikern das Online-Angebot. Für Kindergärten oder Schulklassen gibt es Programme, die pädagogisch aufbereitet sind. Erzieherinnen oder Lehrer können sich Begleitmaterialien herunterladen. Unterrichtsreihen für verschiedene Schulformen und unterschiedliche Fächer gibt es. Sie sind dem jeweiligen Alter und Lernstand angepasst und können über die Museums-Homepage problemlos gebucht werden.
Vor allem die seit dem Frühjahr 2018 angebotenen Downloadmaterialien für Lehrkräfte zur Vor- und Nachbereitung eines Museumsbesuchs werden nach Angaben von Gröwig sehr gut angenommen. Die Materialien orientieren sich inhaltlich an den Vorgaben der Lehrpläne. „Und gerade das erleichtert es interessierten Lehrkräften, den Museumsbesuch in den regulären Schulunterricht einzubinden“, erklärte Gröwig.
Das Freilichtmuseum hält damit
ein Angebot vor, das vergleichbare Einrichtungen ebenfalls haben. Es gibt sogar ein digitales Netzwerk für Bildung von niederrheinischen und niederländischen Museen, das von der Geschäftsstelle des Kulturraums Niederrhein aufgebaut worden ist. „KIM – Klasse im Museum“ist zweisprachig und bietet den Schulklassen maßgeschneiderte Programme.
Doch nicht nur Kindergärten und Schulklassen können die digitalen Angebote nutzen. Auch für einen Familienausflug bieten sie sich an, wie Gröwig betonte. Mit Hilfe von Quizfragen, Rätseln und Mitmachelementen vermitteln Spiele auf spannende und kurzweilige Art kulturhistorisches Wissen. Die Spiele laufen über die App „Actionbound“, die der Besucher kostenfrei installieren kann. Die Spiele können zu Hause oder im Freilichtmuseum über einen QR-Code gestartet werden.