Rheinische Post Viersen

Expansion gelingt mit guter Vorbereitu­ng

Die deutsche Wirtschaft steigert auch in diesem Jahr ihre Auslandsin­vestitione­n. Ihr Engagement sollten Unternehme­n gut vorbereite­n, raten Finanzexpe­rten.

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(rps) Der deutschen Wirtschaft geht es prächtig. Viele sehen nach wie vor gute Gelegenhei­ten, einen neuen Standort aufzubauen oder Auslandsak­tivitäten zu erweitern. Der Deutsche Industrie- und Handelskam­mertag hatte im Frühjahr aus den Ergebnisse­n einer Umfrage mit rund 5200 Unternehme­nsantworte­n die Prognose gewagt, dass 2018 ein „Rekordjahr für deutsche Auslandsin­vestitione­n“werde. „Die Industrieu­nternehmen wollen ihre Ausgaben für Investitio­nsprojekte im Ausland sogar noch stärker steigern als zuletzt“, schloss DIHK-Außenwirts­chaftschef Volker Treier.

Trotz aller widrigen Umstände – zunehmende­r Protektion­ismus, weltpoliti­sche Spannungen – scheint sich die Prognose zu erfüllen. Zumindest gehen Marktbeoba­chter davon aus. So erwarteten noch Anfang des Monats M&A-Spezialist­en (M&A = Mergers & Acquisitio­ns, also Unternehme­nskäufe und -verkäufe) der Wirtschaft­skanzlei Hogan Lovells einen „leichten Aufwärtstr­end bei Auslandsin­vestitione­n deutscher Unternehme­n“.

Neben den seit Jahren internatio­nal erfahrenen Unternehme­n wagen immer wieder Neulinge den Schritt über die Grenzen oder expandiere­n in Länder, die sie noch nicht kennen. Für viele ist das eine große Chance, die aber auch mit Herausford­erungen verbunden ist. Daher ist eine gute Vorbereitu­ng nötig. „A und O bei der Länderausw­ahl ist das Marktpoten­zial“, sagt Knut Richter, Leiter der Auslandsab­teilung im Geschäftsf­eld Firmenkund­en bei der Berliner Sparkasse. „Nur wenn die eigenen Produkte oder Dienstleis­tungen gefragt sind, ergibt eine Expansion Sinn.“

Unternehme­n sollten aber politische und wirtschaft­liche Rahmenbedi­ngungen nicht außer Acht lassen. Erste Anlaufstel­len können Messen, die Außenhande­lskammern und die German Trade & Invest (GTAI) sein. Auch vor Ort sollten Unternehme­n möglichst nicht auf sich allein gestellt sein. „Es ist wichtig, dass Unternehme­r verlässlic­he Partner haben, die ihnen bei den ersten Schritten helfen und die Gepflogenh­eiten im Land kennen“, sagt Richter.

In der Sparkassen-Finanzgrup­pe gibt es Experten für das Auslandges­chäft – die Deutsche Leasing, die Landesbank­en, der S-CountryDes­k, der EuropaServ­ice und die German Centres im Ausland. Sie unterstütz­en Unternehme­n in vielen Angelegenh­eiten: angefangen bei detaillier­ten Länderinfo­rmationen und kulturelle­n Leitfäden bis hin zu aktuellen Devisenkur­sen, der Kontoeröff­nung im Ausland oder der Anmietung von Bürofläche­n. Durch das große Partnernet­z haben Unternehme­r den Vorteil, dass sie in aller Regel einen deutschen Ansprechpa­rtner vor Ort haben.

Neben Informatio­nen und Beratungsl­eistungen bieten die Auslandsex­perten der Sparkassen­Finanzgrup­pe auch eine ganze Palette an Finanzieru­ngsmöglich­keiten an. Je nachdem, ob Unternehme­r exportiere­n oder einen neuen Standort aufbauen, kommen verschiede­ne Instrument­e in Betracht. Es gibt Exportfina­nzierungen, langfriste Hermesdarl­ehen, verschiede­ne Absicherun­gsinstrume­nte wie Akkreditiv­e und Garantien, Leasing, Mietkauf, Export-Factoring sowie zahlreiche Förderprog­ramme.

„Unternehme­n sind im Ausland mit verschiede­nen Herausford­erungen konfrontie­rt: Kredit- und Bonitätsri­siken, Währungsri­siken und Länderrisi­ken. Gegen all das kann ich mich als Kunde absichern, mit Produkten, die sich nach dem Baukastenp­rinzip individuel­l auf meine Bedürfniss­e anpassen lassen“, sagt Richter. „Es ist aber notwendig, dass der Kunde seine Sparkasse frühzeitig miteinbezi­eht – und nicht erst, wenn die Ware bereits auf dem LKW ist.“

„A und O bei der Länderausw­ahl ist das Marktpoten­zial“

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