Ausfälle wegen zerstörter Signale
Angebliche Abschiebegegner reklamierten die Aktion in einem Brief für sich.
DÜSSELDORF (dpa) Unbekannte haben am Montag mutwillig Signalanlagen der Bahn zwischen Düsseldorf und Duisburg beschädigt und damit Tausende Berufspendler zu langen Wartezeiten gezwungen. Teils fielen Züge auch komplett aus. Laut Bahn wurden zwischen Düsseldorf Flughafen und Duisburg Großenbaum Signalkabel neben den Gleisen auf einem Abschnitt von mehreren hundert Metern beschädigt, wodurch fünf Hauptsignale ausfielen. Die Signalstörung konnte bis zum Nachmittag nicht behoben werden.
Nach einem mutmaßlichen Bekennerschreiben, das der Düsseldorfer Polizei und dem Westdeutschen Rundfunk vorlag, wollten „namenlose Abschiebegegner“mit der Aktion gegen Abschiebungen vom Düsseldorfer Flughafen aus protestieren. Die Verfasser kritisierten in dem Text die Abschiebepolitik auf Bundesebene und der NRW-Landesregierung. Um den reibungslosen Betrieb an Abschiebeflughäfen wie Düsseldorf zu stören, seien an mehreren Stellen in der Nähe Signalleitungen neben den Gleisen gekappt worden, heißt es laut WDR weiter. Der Angriff auf die Infrastruktur sei ein Akt der Menschlichkeit, schreiben die mutmaßlichen Aktivisten.
Die Düsseldorfer Polizei bestätigte am Montag den Eingang des Bekennerschreibens, wollte über den Inhalt aber zunächst keine weiteren Angaben machen. „Wie authentisch das Schreiben ist, müssen die anstehenden Ermittlungen zeigen“, sagte ein Polizei-Sprecher. Dies kann längere Zeit in Anspruch nehmen.
Betroffen waren der Nah- und Fernverkehr. Die Regionalexpress-Linien 1 und 5 fuhren mit Verspätungen. Die Linien RE2 und RE11 endeten und starteten jeweils in Duisburg Hauptbahnhof. Es kam zu Ausfällen zwischen Duisburg Hbf und Düsseldorf Hbf. Züge der Linie RE6 wurden umgeleitet, die Haltestellen Düsseldorf Flughafen und Düsseldorf Hauptbahnhof entfielen. Die Linie RB37 entfiel komplett, ein Ersatzverkehr wurde eingerichtet. Der Fernverkehr wurde teils umgeleitet.
Der Protest richtet sich gegen die Abschiebepolitik der Bundes- und Landesregierung