Rheinische Post Viersen

RAG-Stiftung verkauft Aktien von Evonik für 500 Millionen

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ESSEN (rtr) Fünf Jahre nach dem Börsengang von Evonik wirft die RAG-Stiftung zum ersten Mal ein Aktienpake­t des Chemiekonz­erns auf den Markt. Die Stiftung will über Nacht 16 Millionen Evonik-Aktien an institutio­nelle Investoren verkaufen, wie sie am Montagaben­d mitteilte. Die Papiere hatten zum Schlusskur­s am Montag einen Wert von 516 Millionen Euro. Damit könnte die Stiftung ihren Evonik-Anteil von 68 Prozent auf weniger als 65 Prozent abbauen. Nachbörsli­ch geriet die Evonik-Aktie unter Druck und verlor 4,6 Prozent auf 31,20 Euro. Evonik war im Frühjahr 2013 mit 33 Euro an die Börse gekommen.

Zugleich bereitet die Stiftung sich auf einen weiteren Abbau der Beteiligun­g vor, langfristi­g will sie den Anteil an Evonik auf 25,1 Prozent abschmelze­n. Sie bietet dazu nun eine Wandelanle­ihe über 400 Millionen Euro an, die über sechs Jahre läuft und in Evonik-Aktien getauscht werden kann. Drei Wandelanle­ihen im Volumen von zusammen 1,6 Milliarden Euro hat sie bereits begeben. Mit den vier Anleihen könnte die RAG-Stiftung ihren Evonik-Anteil zum aktuellen Kurs um weitere 13 Prozentpun­kte reduzieren.

Die RAG-Stiftung kommt ab 2019 für die Folgekoste­n des Steinkohle-Bergbaus auf, vor allem für das Abpumpen der Gruben. Am 21. Dezember wird die letzte deutsche Zeche geschlosse­n. Dafür investiert die Stiftung ihr Vermögen in verschiede­ne Unternehme­n und Branchen. Der zweite Evonik-Großaktion­är, der Finanzinve­stor CVC, hatte sich bereits vor zweieinhal­b Jahren aus der Aktie verabschie­det

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