„Dingel“soll zum Dohlenfest fertig sein
Mit einer Boule-Bahn, Platanen und Rosenbeeten, neuen Bänken und LED-Leuchten soll der Bischof-Dingelstad-Platz attraktiver werden. Für die Umgestaltung rechnet das Planungsbüro Scheller mit rund 500.000 Euro.
BRÜGGEN Der Bischof-Dingelstad-Platz im Brachter Ortskern soll für rund 500.000 Euro umgestaltet werden. Einstimmig sprach sich der Ausschuss für Bauen und Klimaschutz in seiner jüngsten Sitzung dafür aus, das Vorhaben weiter so zu verfolgen, wie es Planer Joachim Scheller aus Niederkrüchten vorsieht. In der Sitzung stellte der mit der Ausführungsplanung beauftragte Scheller die Details vor.
Der Ausschuss empfahl daraufhin dem Rat, die erforderlichen Gelder in den Haushaltsplan für 2019 einzustellen – vorbehaltlich der Bewilligung einer Förderung aus dem Dorferneuerungsprogramm des Landes. Doch um die Förderung scheinen sich die Brüggener keine Sorgen mehr machen zu müssen: Wie Renate Kirsch von der Gemeindeverwaltung in der Sitzung mitteilte, habe die Bezirksregierung mündlich die Fördergelder zugesagt, jetzt warte man auf den schriftlichen Bescheid. Gefördert werden durch das Programm 65 Prozent der Kosten, maximal 250.000 Euro. Entsprechend soll es nun auch für das von Scheller auf 498.000 Euro geschätzte Projekt 250.000 Euro Förderung geben. Die erste Planung für den Platz hatte das Architekturbüro Hermanns vorgelegt, das die Kosten auf rund 470.000 Euro geschätzt hatte. Warum seine Planung etwas teurer ist, erklärte Scheller im Ausschuss. 18.000 Euro kämen etwa für Versorgungseinrichtungen und Beleuchtung hinzu, 5600 Euro für die archäologische Begleitung.
Wenn nun die Bewilligung der Bezirksregierung da ist, will die Gemeindeverwaltung Angebote einholen. Der Baubeginn ist fürs Frühjahr geplant, pünktlich zum Dohlenfest, so Scheller, soll alles fertig sein. Für eine Umgestaltung vorgesehen sind der „Dingel“selbst, die kleine Gasse, die zur Marktstraße führt, und der Zuweg zwischen evangelischem Gemeindehaus und Marktjournal. Das neue Pflaster soll teils im Fischgrätverbund, teils im Reihenverbund verlegt werden. Für Menschen, die mit Blindenstock unterwegs sind, wird entlang der Wegeverbindungen ein taktiles Pflaster verlegt.
Schellers beschrieb seine Aufgabe so: „Die Entwicklung eines großzügigen Festplatzes, der überwiegend als Parkplatz genutzt wird.“Wie gewohnt werden also außerhalb der Festtage Autos auf dem Platz abgestellt werden können. Neu sind Elemente, die die Aufenthaltsqualität auf dem Platz verbessern sollen. Dazu zählen ein Bouleplatz zwischen Marktjournal und neuem Pfarrheim, der von drei Platanen beschattet werden soll, gemütliche Bänke mit und ohne Lehne, Fahrradständer, eine Ladesäule für E-Autos, neue Mülleimer wie in Brüggen
und LED-Strahler, die mehr können als nur leuchten: Die Lichtsäulen können nach Bedarf um WLan, Lautsprecher und Kameras nachgerüstet werden.
Auch um den Außenbereich des Marktjournals hat sich Scheller Gedanken gemacht. So soll eine Hecke – aus Hainbuchen oder Eiben – den Sitzbereich umschließen. Die Hecke soll ebenso mit Effektstrahlern im Dunkeln beleuchtet werden wie die vorhandenen Bäume auf dem Platz, etwa der Gingko-Baum. Vorn an der Marktstraße, wo jahrelang der Dohlenbrunnen stand, soll der neue Vereinsbaum aufgestellt werden, an dem die Wappen der örtlichen Vereine angebracht werden können.
Daneben ist an die Feste gedacht, die im Dorf auf dem Bischof-Dingelstad-Platz gefeiert werden: Das Planungsbüro sieht drei Stationen vor, an denen etwa für Getränkepavillons Strom und Wasser entnommen werden können, sowie eine größere Station, die daneben auch über einen Abwasser-Anschluss verfügt, beispielsweise für Toilettenwagen.