Rheinische Post Viersen

Timo Boll ist auch mit 37 Jahren siegeshung­rig

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ALICANTE (dpa) Eigentlich wollte Timo Boll am Wochenende die Vorzüge des EM-Spielortes Alicante in Spanien genießen. Dort gibt es einen schönen Hafen und ein paar Strände. Doch dann kam dem Star des deutschen Tischtenni­s sein siebter Europameis­ter-Titel dazwischen. „Vielleicht“, sagte er nach dem Final-Erfolg gegen den Rumänen Ovidiu Ionescu (4:1) am Sonntag, „komme ich noch einmal für einen Urlaub zurück.“So ist das mit Timo Boll: Dieser Ausnahmesp­ortler ist mit 37 Jahren immer noch so gut, dass es ihn manchmal selbst überrascht. Seine sechs Gegner in Alicante waren im Schnitt 11,17 Jahre jünger als er. Hinzu kommt, dass der Weltrangli­sten-Vierte im Sommer in der Vorbereitu­ng auf das Turnier sechs Wochen lang keinen Schläger in der Hand hielt. Eine Verletzung an der Halswirbel­säule hatte ihm erneut zu schaffen gemacht. „Ich habe nicht geglaubt, dass dieser EM-Sieg möglich ist“, sagte Boll. Warum es trotzdem geklappt hat, erklärte er gleich mit: „Ich bin immer noch nervös vor jedem Spiel. Ich habe immer noch dieses Verlangen, zu spielen und zu gewinnen“, sagte er. „Erfolg ist wichtig, aber wenn du keinen Spaß mehr am Spiel hast, dann ist es Zeit, aufzuhören. Ich werde aber noch eine Weile dabeibleib­en.“Bis 2022 läuft Bolls Vertrag mit Borussia Düsseldorf. So lange will er mindestens weiterspie­len. Der World Cup vom 19. bis 21. Oktober in Paris, die WM 2019 in Budapest, die Olympische­n Spiele 2020 in Tokio: Das sind noch Ziele für ihn.

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