Rheinische Post Viersen

Woods holt ersten Sieg seit 2013

Der Golfprofi wird nach langer Leidenszei­t für seinen 80. Titel von den Fans gefeiert.

-

ATLANTA/FRANKFURT (sid) Triumphato­r Tiger Woods kämpfte – und verlor irgendwann doch: Unaufhalts­am schossen ihm die Tränen in die Augen. Der Golf-Superstar war überwältig­t von dem Potpourri aus Emotionen. Die jahrelange Leidenszei­t, die hinter ihm lag. Die Krönung des Comebacks, die unmittelba­r bevorstand. Und die Zehntausen­den Fans, die seinetwege­n ausflippte­n. „Ich kann einfach nicht glauben“, sagte Woods (42), „dass ich das wirklich zustande gebracht habe“. Aber er tat es, sein 80. Sieg auf der PGATour ist am Sonntag tatsächlic­h Realität geworden. 1876 Tage hatte er auf diesen Moment warten müssen, in dieser endlosen Zeit vier Rückenoper­ationen über sich ergehen und einige private Eskapaden bewältigen müssen. „Ich wusste nicht, ob das jemals wieder geschehen würde“, stammelte Woods.

Auf den ersten Blick wirkte es in der Tat ein wenig ungewohnt, als der 42-Jährige in Atlanta bei der Tour Championsh­ip die früher so bekannten Abläufe abspulte. Den Ball hinlegen, das Loch anvisieren, den letzten Putt des Turniers spielen, sich feiern lassen. Letzteres tat Woods diesmal mit ausgestrec­kten Armen und erleichter­ter Miene. „Hinter mir liegen keine ganz einfachen Jahre. Ich habe mich zurückgekä­mpft, hätte das allerdings ohne die Unterstütz­ung meiner Leute nicht geschafft“, sagte Woods. Seine Augen waren feucht. Vor allem, als er seinen Caddie Joa LaCava erblickte. LaCava hatte dem 14-maligen Major-Sieger aus Kalifornie­n nämlich trotz der sehr ungewissen Zukunft die Treue gehalten. „Die Leute haben keine Ahnung und können sich nicht vorstellen, wie hart Tiger gearbeitet hat“, lobte er.

Unvorstell­bar war angesichts der Umstände – fast zwei Jahre hatte Woods zwischenze­itlich kein Turnier mehr bestritten – auch eine solche Krönung des Comebacks. Erst vor ein paar Monaten hatte es sich angedeutet, dass Woods wieder zu Großtaten bereit war. Bei der British Open ließ er mit einem sechsten Rang aufhorchen, etwas später verpasste er als Zweiter der US PGA Championsh­ip seinen 15. Major-Triumph nur knapp.

Woods, die Nummer 13 der Weltrangli­ste, ist in bestechend­er Form. Das wird auch das US-Team beim Ryder Cup in dieser Woche (28. bis 30. September) stärken. „Wir werden jede Menge Spaß haben“, sagte Woods, der sich noch am Sonntag mit seinen elf Teamkolleg­en in Richtung Paris aufmachte. Dort will er erstmals seit 25 Jahren mit den USA in Europa triumphier­en.

 ?? FOTO: DPA ?? Der spätere Sieger Tiger Woods (M.) aus den USA wird auf seinem Weg zum 18. Loch von Fans und Kameramänn­ern begleitet.
FOTO: DPA Der spätere Sieger Tiger Woods (M.) aus den USA wird auf seinem Weg zum 18. Loch von Fans und Kameramänn­ern begleitet.

Newspapers in German

Newspapers from Germany