Eine Stadt für kreative und junge Unternehmer – und für Kunst, Kultur und Kreativität
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Denisa Richters, Leiterin Lokalredaktion Mönchengladbach Rheinland Presse Service GmbH, Monschauer Straße 1, 40549 Düsseldorf, José Macias (verantwortlich), Jörg Mehl. Mitarbeit: Holger Lodahl
Kontakt: 0211 528018-0, redaktion@rheinland-presse.de Der Mönchengladbacher Wohnimmobilienmarkt wird in mancherlei Hinsicht von anderen Märkten mitbestimmt – etwa vom Düsseldorfer. Und von Düsseldorfern, die in Mönchengladbach Wohnungen und Häuser suchen. „Je höher der Preis ist, desto besser muss die Lage sein. Für Düsseldorfer zum Beispiel spielen Premiumlagen eine wichtige Rolle“, sagte Norbert Bienen (Bienen und Partner). Das Bauprojekt Roermonder Höfe mit anspruchsvollen Mietwohnungen würde zum Beispiel auf großes Interesse von Personen von außerhalb stoßen. „Das zeigt, dass in Mönchengladbach noch Mietwohnungen, aber auch Eigentumswohnungen fehlen.“Besonders für jüngere Kunden. „Ein Drittel der Interessenten sind jünger als 35 Jahre.“Viele Anfragen (mehr als ein Drittel, schätzte Bienen) kämen von Städten des Mönchengladbacher Umlandes. „Wir haben noch viel zu tun, um diese Nachfrage zu befriedigen.“
Was sei noch wichtig für die Zugezogenen von außerhalb, fragte Denisa Richters. Die Leiterin der Mönchengladbacher RP-Redaktion moderierte und leitete die Runde im Heerdter Verlagshaus der Rheinischen Post. „Wie macht sich Mönchengladbach schön für seine neuen Bewohner?“Dr. Gregor Bonin (Dezernent Planen Bauen Mobiliät Umwelt Stadt Mönchengladbach) antwortete: „Mönchengladbach ist eine Stadt in Aufbruch und braucht Schulen, Kindergärten und Freizeitangebote.“Es ginge aber nicht immer um ein weichgespültes Image. „Mönchengladbach kann seine besondere Art behalten und pflegen – auch an spröden Ecken. Das macht den Charme der Stadt aus, wie ein ungeschliffener Diamant.“Burkhard Schrammen (Schrammen Architekten) schlug vor, etwas für Plätze und Platzgestaltung im öffentlichen Raum zu tun. „Viele Standorte müssen dem Zeitgeist angepasst werden. Der Mensch braucht Sicherheit, Sauberkeit und den Gedanken, gern nach Hause in seine Gegend zu kommen.“Michael Deussen: „In diesem Zusammenhang sind besonders die Wohnquartiere im Umfeld der Hauptbahnhöfe oder des S-Bahnhofs Lürrip wichtig. Leider präsentieren sich die Wohnlagen im Umfeld zum überregionalen ÖPNV nicht immer so gepflegt, dass es Menschen von außerhalb, die den ÖPNV nutzen möchten anspricht. Hier kann die Nachbarstadt Korschenbroich mit kurzen Wegen zum Bahnhof und guten Wohnlagen punkten. Für Mönchengladbach besteht hier noch Nachholbedarf.“An diesen Gedanken knüpfte Denisa Richters an, als sie fragte: „Muss sich die Oberstadt neu erfinden?“Die Gegend sollte sich dringend neu aufstellen, sagte Frank Mund. „Manche Ecken dort sind alles andere als attraktiv.“Was bedauerlich sei. „Vielleicht sollte man einmal alle Eigentümer der Oberstadt an einen Tisch holen, um diesen Standort wieder interessant zu machen.“Positiver schätzte Jochen Morjan (Immobilienvermittlung Stadtsparkasse) die Lage der Oberstadt ein. „Zum Beispiel hat ja die Firma Sinn Leffers ein Bekenntnis zum Standort abgegeben, außerdem wird die Markthalle in den nächsten Jahren definitiv kommen. Auch ein Durchbruch zum Museum Abteiberg scheint sicher.“Norbert Bienen nickte dazu. „Ich glaube an die Zukunft der Oberstadt: Wohnen, Einkaufen und Freizeit“, bestätigte Gregor Bonin.
Norbert Bienen rückte die Hindenburgstraße in den Fokus des Gesprächs. „Wir müssen die Hauseigentümer in diesem Bereich bewegen, zu investieren und von ihren hohen Mietpreisvorstellungen abzugehen. Was früher dort gezahlt worden ist, geht nicht mehr und geht nicht mehr mit den gegenwärtigen sinnvollen Nutzungen einher.“Eine Chance böte die Nähe zum Museum Abteiberg. „In anderen Städten siedeln sich rund um ein Museum auch viele Kunstgalerien an. Das haben wir hier bisher nicht geschafft, daran müssen wir arbeiten.“Positiv sei die Entwicklung der Wallstraße. „Dort haben sich einige kreative und junge Unternehmer niedergelassen. Wir sollten Kunst, Kultur und Kreativität miteinander verzweigen und auch die Vermieter an der Hindenburgstraße überzeugen, nicht mehr 25 oder 30 Euro pro Quadratmeter zu verlangen.“Seine Vorschläge bekamen Zustimmung von Dezernent Bonin. „In der Stadt ist die Straße längst nicht mehr die einzige Einkaufsstraße. Wird sie belebt, bleibt mehr Kaufkraft hier anstatt dass die Bürger sie nach Düsseldorf oder Köln tragen.“Einen spontanen Vorschlag machte Frank Mund. „Wie wäre es mit einem Fassadenwettbewerb? Was sich da architektonisch präsentiert, ist teilweise recht gruselig.“Das Roermonder Outlet habe es ja geschafft, den Kunden eine schöne Einkaufskulisse zu bieten.
Schrammen musste abwinken. „Wir versuchen seit 20 Jahren, das Aussehen der Hindenburgstraße zu verbessern – durch Fassadenwettbewerbe oder durch Vordächer, um trockenen Fußes durch die Stadt gehen. Nichts hat gewirkt. Das Problem war und ist, dass Satzungen fehlten und jeder bauen konnte, was er wollte. Das mäßige Ergebnis sehen wir