Gladbach hat einen Mittelstürmer
Bei dem überzeugenden 3:1 gegen Frankfurt zeigt Alassane Plea seine Klasse.
MÖNCHENGLADBACH Während des Spiels von Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Frankfurt (3:1) gab es auf Twitter einen kurzen Film mit Alasanne Plea, dem neuen Stürmer der Gladbacher, zu sehen. Er schiebt darin den Ärmel seines Trikots hoch und zeigt seinen Bizeps. Kurz zuvor hatte der Franzose mit einem wuchtigen Schuss in den Torwinkel das 1:0 erzielt für Borussia erzielt. „Von Beruf: Tormaschine“twitterte sein Arbeitgeber mithin, passend durchaus, denn in sechs Pflichtspielen hat Plea (25) sechs Tore erzielt, drei davon in seinen vier Bundesligaspielen. Plea gehört zu den torgefährlichsten Spielern der Liga.
Damit widerlegt der Mann die These, die besagt, dass Gladbach keine Mittelstürmer in Szene setzen kann. Dabei hat die Spezies durchaus eine Tradition im Klub, gab es doch Männer wie Jupp Heynckes, Bernd Rupp, Hans-Jörg Criens, Frank Mill, Martin Dahlin oder Arie van Lent. An den Schweden Dahlin erinnert Plea in seiner Art zu spielen. „Wenn er den Fuß frei hat, schießt er. Er hat die Qualität, die Technik und das Ziel“, sagt Manager Max Eberl, der die Rekordsumme von 23 Millionen Euro für den „neuen Ansatz im Sturm“ausgegeben hat.
Vor einigen Jahren hatte Eberl auch für Luuk de Jong (2012, zwölf Millionen Euro) und Josip Drmic (2015, zehn Millionen Euro) viel Geld ausgegeben, doch beide fanden sich im Gladbacher System nicht zurecht. Zum einen, weil Borussias Spiel nicht auf Mittelstürmer ausgelegt war, zum anderen, weil sich beide nie richtig adaptieren konnten. De Jong ist zu sehr Strafraumstürmer, Drmic braucht Spielräume eher vor sich. Plea hingegen benötigt wenig Platz, um abzuschließen – was das angeht, ist er ein klassischer Mittelstürmer. Nebenbei ein feiner Techniker, darum hat er sich schnell eingefunden in die Gladbacher Spielkultur, der er zugleich neue Aspekte gibt.
„Ich fühle mich sehr wohl im Team und auf der Position, die ich spiele“, ließ Plea nach seinem ersten Heimtreffer für Gladbach wissen. Zuvor hatte er in Augsburg (1:1) und in Berlin (2:4) getroffen. Nun will er am Samstag in Wolfsburg die Muskeln wieder spielen lassen.