Rheinische Post Viersen

Nettetaler bewahren die Ruhe

Drei Niederlage in Folge haben die Oberliga-Fußballer der Union schon lange nicht mehr kassiert. Beim 1. FC Monheim will der Aufsteiger sein kleine Negativser­ie stoppen.

- VON DAVID BEINEKE ARCHIVFOTO: HORST SIEMES

NETTETAL Die Verantwort­lichen von Union Nettetal sind nach dem Aufstieg nicht müde geworden zu betonen, dass auf ihre Mannschaft nach den berauschen­den Zeiten in der Fußball-Landesliga in der Oberliga auch wieder entbehrung­sreichere Tage zukommen würden. Das mag nach dem tollen Start mit zehn Punkten aus fünf Spielen in der allgemeine­n Wahrnehmun­g etwas in Vergessenh­eit geraten sein, doch nach der Heimnieder­lage gegen den TSV Meerbusch, übrigens das dritte 0:1 in Folge, stecken die Nettetaler mittendrin in einer solchen Phase. So kann es auch nicht verwundern, dass Union-Coach Andreas Schwan vor dem nächsten Auswärtssp­iel beim 1. FC Monheim sagt: „Unser Ziel ist es, diese Negativser­ie zu stoppen.“

Und für die seit dem Amtsantrit­t von Andreas Schwan überaus erfolgsver­wöhnten Nettetaler ist das in der Tat eine Negativser­ie, die es so seit dem Saisonbegi­nn 2016/2017 nicht mehr gegeben hat. Damals war die Union noch unter Trainer Chiquinho mit zwei Unentschie­den und vier Niederlage­n in die Spielzeit gestartet, wobei den Brasiliane­r die Schlappe gegen den DSC 99 seinen Job kostete. Andreas Schwan übernahm ohne Erfahrung im Seniorenfu­ßball. Unter ihm gab es allerdings nie mehr als zwei Niederlage­n am Stück, in der Aufstiegss­aison waren das in Hin- und Rückrunde kurioserwe­ise jeweils die beiden Partien gegen Heiligenha­us und Meerbusch.

Dass Schwan die aktuelle Phase überhaupt nicht gefällt und dass insbesonde­re die beiden Last-Minute-Niederlage­n gegen Velbert und Meerbusch „ein Schlag in die Fresse waren“, daraus macht er keinen Hehl. Doch der Trainer ist weit davon entfernt, in Panik zu verfallen. „Wir können das realistisc­h einschätze­n und wissen, dass es für Aufsteiger Phasen gibt, wo du eben nicht so gute Ergebnisse holst. Da gilt es, die Ruhe zu bewahren“, betont Schwan. Auch dass seine Mannschaft seit drei Spielen auf ein Tor wartet, bereitet ihm keine schlaflose­n Nächte. Neuzugang Petar Popovic, der mit seinen sieben Treffern noch immer die Torjägerli­ste der Liga anführt, nimmt er bewusst in Schutz. „Er betreibt in jedem Spiel einen hohen Aufwand, ist aber keine Maschine.“Insgesamt

gebe es eben weniger Chancen als in der Landesliga, deswegen müssten alle Spieler noch galliger und konzentrie­rter sein, um letztlich die Tore zu machen.

Da mangelnde Konzentrat­ion vor dem gegnerisch­en Tor und bei späten Gegentoren auch eine Frage schwindend­er Kräfte sein kann, will Schwan die Einsatzzei­ten möglichst optimal auf die Spieler seines großen Kaders verteilen. Dass das ohne Qualitätsv­erlust geht, hätten ihm jüngst gegen Meerbusch Martin Stroetges und Hendrik Rouland gezeigt, die ihre Sache nach ihrer Rückkehr in die Startelf sehr gut gemacht hätten. Gut vorstellba­r also, dass der Union-Coach auch bei den einen Rang besser platzierte­n in Monheimern (11 Punkte) wieder etwas umstellt, wobei er großen Respekt vor den Gastgebern hat, die ein Jahr vor der Union den Oberliga-Aufstieg gepackt hatten. „Trainer Dennis Ruess hat da eine sehr spielstark­e Truppe geformt, die aus meiner Sicht bislang aber etwas unter ihren Erwartunge­n geblieben ist“, erklärt Schwan. Klar ist für ihn ja, dass die ungewohnte Negativser­ie gestoppt werden soll, aber nicht auf Teufel komm raus mit einem Sieg: „Das heißt, dass wir nicht verlieren wollen.“

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Als Union Nettetal noch in der Landesliga zuletzt auf den FC Monheim traf, war Martin Stroetges (r.) auch mit von der Partie.

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