Nettetaler bewahren die Ruhe
Drei Niederlage in Folge haben die Oberliga-Fußballer der Union schon lange nicht mehr kassiert. Beim 1. FC Monheim will der Aufsteiger sein kleine Negativserie stoppen.
NETTETAL Die Verantwortlichen von Union Nettetal sind nach dem Aufstieg nicht müde geworden zu betonen, dass auf ihre Mannschaft nach den berauschenden Zeiten in der Fußball-Landesliga in der Oberliga auch wieder entbehrungsreichere Tage zukommen würden. Das mag nach dem tollen Start mit zehn Punkten aus fünf Spielen in der allgemeinen Wahrnehmung etwas in Vergessenheit geraten sein, doch nach der Heimniederlage gegen den TSV Meerbusch, übrigens das dritte 0:1 in Folge, stecken die Nettetaler mittendrin in einer solchen Phase. So kann es auch nicht verwundern, dass Union-Coach Andreas Schwan vor dem nächsten Auswärtsspiel beim 1. FC Monheim sagt: „Unser Ziel ist es, diese Negativserie zu stoppen.“
Und für die seit dem Amtsantritt von Andreas Schwan überaus erfolgsverwöhnten Nettetaler ist das in der Tat eine Negativserie, die es so seit dem Saisonbeginn 2016/2017 nicht mehr gegeben hat. Damals war die Union noch unter Trainer Chiquinho mit zwei Unentschieden und vier Niederlagen in die Spielzeit gestartet, wobei den Brasilianer die Schlappe gegen den DSC 99 seinen Job kostete. Andreas Schwan übernahm ohne Erfahrung im Seniorenfußball. Unter ihm gab es allerdings nie mehr als zwei Niederlagen am Stück, in der Aufstiegssaison waren das in Hin- und Rückrunde kurioserweise jeweils die beiden Partien gegen Heiligenhaus und Meerbusch.
Dass Schwan die aktuelle Phase überhaupt nicht gefällt und dass insbesondere die beiden Last-Minute-Niederlagen gegen Velbert und Meerbusch „ein Schlag in die Fresse waren“, daraus macht er keinen Hehl. Doch der Trainer ist weit davon entfernt, in Panik zu verfallen. „Wir können das realistisch einschätzen und wissen, dass es für Aufsteiger Phasen gibt, wo du eben nicht so gute Ergebnisse holst. Da gilt es, die Ruhe zu bewahren“, betont Schwan. Auch dass seine Mannschaft seit drei Spielen auf ein Tor wartet, bereitet ihm keine schlaflosen Nächte. Neuzugang Petar Popovic, der mit seinen sieben Treffern noch immer die Torjägerliste der Liga anführt, nimmt er bewusst in Schutz. „Er betreibt in jedem Spiel einen hohen Aufwand, ist aber keine Maschine.“Insgesamt
gebe es eben weniger Chancen als in der Landesliga, deswegen müssten alle Spieler noch galliger und konzentrierter sein, um letztlich die Tore zu machen.
Da mangelnde Konzentration vor dem gegnerischen Tor und bei späten Gegentoren auch eine Frage schwindender Kräfte sein kann, will Schwan die Einsatzzeiten möglichst optimal auf die Spieler seines großen Kaders verteilen. Dass das ohne Qualitätsverlust geht, hätten ihm jüngst gegen Meerbusch Martin Stroetges und Hendrik Rouland gezeigt, die ihre Sache nach ihrer Rückkehr in die Startelf sehr gut gemacht hätten. Gut vorstellbar also, dass der Union-Coach auch bei den einen Rang besser platzierten in Monheimern (11 Punkte) wieder etwas umstellt, wobei er großen Respekt vor den Gastgebern hat, die ein Jahr vor der Union den Oberliga-Aufstieg gepackt hatten. „Trainer Dennis Ruess hat da eine sehr spielstarke Truppe geformt, die aus meiner Sicht bislang aber etwas unter ihren Erwartungen geblieben ist“, erklärt Schwan. Klar ist für ihn ja, dass die ungewohnte Negativserie gestoppt werden soll, aber nicht auf Teufel komm raus mit einem Sieg: „Das heißt, dass wir nicht verlieren wollen.“