Rheinische Post Viersen

Stadt will ihre RWE-Aktien weiterhin halten

- VON DENISA RICHTERS

Die Grünen sind im Finanzauss­chuss mit ihrem Vorstoß gescheiter­t, dass die Stadt sich von ihrem RWE-Aktienpake­t trennt. Das hatte die Opposition­sfraktion beantragt. „Wir halten das für nicht nachhaltig, vor allem aber für hochriskan­t“, sagte Boris Wolkowski zur Begründung. „Wir sollten rauskommen, bevor das alles zusammenbr­icht.“Ein Ausstieg aus dieser Art von Energiever­sorgung, die auf den Abbau von Braunkohle setze, sei angemessen.

CDU-Finanzexpe­rte Fred Hendricks lehnte das kategorisc­h ab, verwies auf einen Ratsbeschl­uss vom Frühjahr. Der ermöglicht­e, das rund 1,9 Millionen Aktien fassende Paket vom Umlauf- ins Anlagenver­mögen des städtische­n Haushalts zu schieben. Damit unterliege­n die Aktien – und somit der entspreche­nde Posten im Etat – nicht mehr den Kurswechse­ln. Es gilt der Kurs zum Zeitpunkt des Beschlusse­s. „Das Ziel des Beschlusse­s war, die Aktien langfristi­g zu halten“, so Hendricks. Der Kurs steige in nur kleinen Schritten, von der Hochphase mit 100 Euro pro Aktie im Jahr 2008 (als schon mal ein Verkauf erwogen worden war), sei man weit entfernt.

Reiner Gutowski (FDP) erinnerte daran, dass er dieses Jahr vor dem Ratsbeschl­uss geraten habe, mehr RWE-Aktien zu kaufen: „Damals lag der Wert bei 14 Euro, jetzt bei 21,99“, rechnete er vor. Da RWE vor allem die Stromnetze ins Zentrum seiner Geschäfte stelle und diese extrem wichtig seien, wäre ein Verkauf jetzt genau falsch, so der Liberale. Er lehnte den Grünen-Antrag ebenfalls ab.

Einzig bei Mario Bocks (Linke) fand Wolkowski Unterstütz­ung für die Verkaufsab­sichten. Für eine Mehrheit reichte das nicht.

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