Rheinische Post Viersen

Künstlerwo­chen nun profession­ell aufgestell­t

-

NETTETAL (gho) Hinter der Adresse Busch 8 in Nettetal-Kaldenkirc­hen verbergen sich eine großzügig angelegte Galerie und ein großer Garten, den man guten Gewissens auch Park nennen kann. Einst gab es hier Landwirtsc­haft, nach dem Krieg wurde die Anlage industriel­l genutzt. Seit 15 Jahren haben sich Barbara und Klaus Schmitz-Becker hier der Kunst verschrieb­en.

Von Anfang an ging es nicht nur darum, fürs eigene künstleris­che Schaffen ein Refugium zu finden. Man suchte den Kontakt zu anderen Künstlern. Schon bald entstand eine jährliche Zusammenku­nft, bei der zehn Gäste zehn Tage lang zusammen wohnen und künstleris­ch arbeiten. Inzwischen sind die jährlichen Kunst-Tage so beliebt, dass sich auch ohne Ausschreib­ung mehr als 50 Interessen­ten bewerben.

Als eine Mischung von Hobby und Ehrenamt lässt sich das Vorhaben kaum noch durchführe­n. „Es wurde uns immer klarer“, sagt Barbara Schmitz-Becker, „dass wir diese non–profit-Veranstalt­ung auf eine profession­elle Basis stellen müssen. Deshalb gründen wir jetzt einen Verein.“Überall fand sie offene Türen: Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU), Torsten Trienekens von der Sparkasse in Kaldenkirc­hen und Jochem Dohmen vom Stiftungsv­orstand sind sich einig, dass sie dieses Projekt für förderungs­würdig halten. Es bietet einen weichen Standortfa­ktor, die Stadt gewinnt an Ansehen und Lebensqual­ität.

Im August fand das zwölfte Atelierpro­jekt statt. Einige Künstler nutzten die Gelegenhei­t, alte Pläne zu realisiere­n. So hatte Vladimir Kovarik schon vor längerer Zeit die Skizze eines Tischobjek­ts mit großen Rädern entworfen. Jetzt ist das im August fertiggest­ellte Objekt zu besichtige­n. Sabine Schellhorn lernte per Fahrrad den Wittsee kennen und lieben. Eine Auswahl der Arbeiten, die in diesem Sommer entstanden, wird die Galerie Schmitz-Becker vom 7. bis zum 21. Oktober zeigen.

Angst vor heiligen Hallen muss niemand haben. Eine Zeichnung auf dem Fußboden darf jeder betreten. CDs, auf denen die Künstler ihre Erlebnisse festhielte­n, dürfen angehört und sogar mitgenomme­n werden.

 ?? RP-FOTO: J. KNAPPE ?? Nettetals Bürgermeis­ter Christian Wagner (li.) ließ sich das Atelier zeigen.
RP-FOTO: J. KNAPPE Nettetals Bürgermeis­ter Christian Wagner (li.) ließ sich das Atelier zeigen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany