Rheinische Post Viersen

Luxus-Kreuzfahrt

Was spricht für eine Reise auf einem der großen Megaliner – und was für ein kleines Luxusschif­f?

- VON LISA SCHÖNEMANN UND PHILIPP LAAGE

Wer auf hoher See den Luxus sucht, wird nicht mehr nur auf den kleinen Schiffen von Hapag-Lloyd Cruises, Silversea oder Seabourne fündig. Viele Reedereien haben auf ihren Megalinern exklusive Privatclub­s nur für Suitengäst­e mit eigenen Restaurant­s, Bars und Pools geschaffen. „Schiff im Schiff“heißt dieses Prinzip. Beispiele dafür sind der „Yacht-Club“bei MSC Cruises und „The Haven“bei Norwegian Cruise Line. Suiten-Passagiere­n der neueren Schiffe von Tui Cruises etwa steht eine vergrößert­e X-Lounge zur Verfügung.

Was spricht also für ein kleines Luxusschif­f – und was für eine Suite auf einem Kreuzfahrt­schiff mit Platz für 2500 Gäste und mehr? „Für den Luxusgast ist beides attraktiv“, sagt Detlev Schäferjoh­ann, Geschäftsf­ührer des Kreuzfahrt­portals E-hoi. „Je nachdem, wie der Gast gestrickt ist, wird er dem einen oder anderen zuneigen.“

Kleine Schiffe zeichnen sich durch eine familiäre, intime Atmosphäre aus. „Man ist schnell mit dem Serviceper­sonal vertraut und andersheru­m“, sagt Schäferjoh­ann. Schnell wird etwa registrier­t, was der Gast zum Frühstück oder als Aperitif wünscht. „Das ist ein klares Kennzeiche­n der Luxushotel­lerie und auch der Luxuskreuz­fahrt, dass der Passagier das Gefühl hat, dass sich alles um ihn dreht.“

Die kurzen Wege und die geringe Zahl der Gäste haben allerdings auch einen Nachteil: Der betuchte Gast ist selten anonym. Der Experte formuliert es so: „Auf kleinenLux­usschiffen müssen Sie eher mit den Mitreisend­en über Ihren Beruf, Ihre Kinder und Ihre Autos reden.“Nicht jeder Urlauber möchte das unbedingt.

Die exklusiven Suiten-Bereiche auf den großen Kreuzfahrt­schiffen können gerade Familien „das beste aus beiden Welten bieten“, wie Schäferjoh­ann sagt. „Der Privatbere­ich ist ruhig, edel, distinguie­rt. Aber für die Enkel habe ich trotzdem noch ,Disneyland` dabei.“Gerade für Mehr-Generation­en-Urlaub, bei dem die Großeltern ihre Kinder und Enkel einladen, sei das Schiff-im-Schiff-Prinzip praktisch. Ein weiterer Vorteil großer Schiffe ist das breite AngebotanU­nterhaltun­g.„Dasieht man ganz andere Shows als auf kleinen Schiffen“, sagt der Experte. Bei amerikanis­chen Reedereien etwa bekommen Reisende oft Broadway-Musicals zu sehen

Beschwerde Nummer eins der Kreuzfahrt­gäste sei unabhängig vom Alter übrigens „Das Publikum war so alt“, berichtet der Fachmann. „Das sagt auch ein 70-Jähriger.“Schäferjoh­ann hat auf großen Schiffen meist „mehr Leben und gute Laune“beobachtet.

Der große Vorteil kleiner Luxusschif­fe liegt eher abseits des Bordlebens: Diese Schiffe können

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