Nettetal holt zu Hause wichtigen Punkt
Nach vier Niederlagen in Folge haben Nettetals Oberliga-Fußballer mal wieder gepunktet. Gegen die favorisierte SpVg. Schonnebeck verdiente sich die Union, lange in Unterzahl, dank leidenschaftlichen Kampfes beim 0:0 einen Punkt.
NETTETAL Dass sich Spieler und Verantwortliche des Fußball-Oberligisten SC Union Nettetal nach dem Schlusspfiff der Heimpartie gegen die SpVg. Schonnebeck erleichtert in die Arme fielen, zeigte, welche Bedeutung das Spiel für die Gastgeber hatte. Nach vier Niederlagen in Folge wollten die Nettetaler unbedingt wieder etwas Zählbares einfahren, um mit Rückenwind in die nächsten Wochen mit wichtigen Spielen zu gehen. Das gelang mit einem 0:0 gegen die als Aufstiegsanwärter in die Saison gestarteten Schonnebecker, zumal die Union ab der 59. Minute nach einer Roten Karte für Blerim Rrustemi in Unterzahl agieren musste. Außerdem schafften es die Nettetaler, zum ersten Mal in der laufenden Saison ohne Gegentor zu bleiben.
„Wir haben den Negativlauf mit einer tollen Teamleistung gestoppt. Der Punkt fühlt sich für uns eher wie ein Sieg an“, sagte Union-Coach Andreas Schwan, der keinen Hehl daraus machte, dass es nach drei hauchdünnen Niederlagen (jeweils 0:1) mit guten Leistungen sowie der eher schwachen Partie in Monheim (0:3) in erster Linie darum ging, Tore zu verhindern. Zusammen mit seinem Trainerteam entwickelte er einen Matchplan, der voll aufging. Mit einem 4:3:3-System sorgte er gerade im Mittelfeld für größere defensive Stabilität. Dazu beorderte er erstmals seit seinem Amtsantritt Blerim Rrustemi ins defensive Mittelfeld und stellte ihm noch die zweikampfstarken Martin Stroetges und Michael Enger an die Seite. Weitere überraschende Personalien in der Starformation waren der erst 18-jährige Niklas Thobrock für die rechte Außenbahn und die Rückkehr des lange verletzten Max Pohlig als Rechtsverteidiger. So mussten die häufig gesetzten Pascal Regnery, Marc Paul und Petar Popovic mit der Ersatzbank vorlieb nehmen.
Fußballästheten kamen bei diesem Spielansatz zwar nicht auf ihre Kosten, doch auch wenn sich in beiden Strafräumen relativ wenig abspielte, entwickelte sich ein intensives Spiel, das mit rasanten Zweikämpfen und jeder Menge Emotionen durchaus gesteigerten Unterhaltungswert hatte. Die dominanten Gäste aus Essen, die immerhin mit der Empfehlung des vierten Tabellenplatzes angereist waren, taten sich unheimlich schwer, gegen die gut gestaffelten Nettetaler Räume für ihr Kombinationsspiel zu finden. „Wir haben in der erste Hälfte zu viele lange Bälle gespielt“, gestand Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies, dem überhaupt nicht gefiel, wie sich die Partie nach dem Platzverweis für Rustemi entwickelte. Der Nettetaler hatte sich in der 59. Minute zur einer Aktion gegen Marius Müller hinreißen lassen, als sich das Spiel schon längst von den beiden weg verlagert hatte.
„Das hat uns nicht gut getan. Ab da stand Nettetal noch tiefer und jeder hat noch mal fünf Prozent mehr gegeben“. sagte Tönnies. Was schon etwas heißen will, denn schon zuvor hatten die Gastgeber sich leidenschaftlich in jeden Zweikampf geworfen und so kaum Gefahr fürs eigene Tor zugelassen.
Und wenn es dann doch einmal brenzlig wurde, war der ganz starke Union-Keeper Tim Tretbar zur Stelle. Kurz vor der Pause verhinderte er den Rückstand gegen einen Schuss von Müller, das Nachsetzen von Luka Bosnjak behinderte er so, dass Bastian Levels den Ball noch von der Linie kratzen konnte. Nach der Pause reagierte er mehrmals ganz stark und gab der Union-Abwehr noch mehr Sicherheit. Mal schauen, wer am Mittwoch beim Cronenberger SC zwischen den Union-Posten steht. In den beiden bisherigen Niederrheinpokal-Partien war das Robin Krahnen.