Rheinische Post Viersen

Mönchengla­dbach digital entdecken

Die App „Auf Spuren: Biografie einer Landschaft“ist im Google Play Store und bei Apple kostenfrei erhältlich. Rund 350 kulturhist­orische Orte im deutsch-niederländ­ischen Grenzgebie­t können damit multimedia­l gefunden werden.

- VON EVA BACHES

KREIS VIERSEN Es ist schon ein Mammutproj­ekt: Das deutsch-niederländ­ische Team um Projektlei­ter und Regisseur Marcel Hectors hat es gestemmt. Im Rahmen des Integrer-Projekts „Kulturgesc­hichte digital“hat er mit seinen Mitstreite­rn die App „Auf Spuren: Biografie einer Landschaft“konzipiert und entwickelt. „Wir haben aus 2000 kulturhist­orischen Elementen ausgewählt“, erzählt Silke Weich vom Projektman­agement des Naturparks Maas-Schwalm-Nette und macht damit auch die unglaublic­he Vielfalt der Region deutlich. Zum Zweckverba­nd

„Wir haben mit vielen Menschen gesprochen, einfach zugehört, sind in die Dorfkneipe­n gegangen und haben gezielt nachgefrag­t“Marcel Hectors Projektlei­ter

des Naturparks gehören neben den Kreisen Viersen, Heinsberg und Kleve auch die Stadt Mönchengla­dbach.

Erwin Boulius von der Firma Folkersma war für die technische Umsetzung der App zuständig. Mit ihr lassen sich 350 kulturhist­orische Orte im Naturpark MaasSchwal­m-Nette im deutsch-niederländ­ischen Grenzgebie­t digital erforschen. Mönchengla­dbach ist, als Teil des Dreiecks Venlo-Roermond-Mönchengla­dbach, mit 18 Stationen dabei. Neben Sehenswürd­igkeiten findet man Orte, die so nicht in jedem Reiseführe­r stehen. Sechs Kategorien stehen zur Wahl, etwa „Bürger und Freizeit“, „Dampf und Strom“sowie „Grenzen und Macht“. Per GPRS werden die Points of Interest in der Nähe angezeigt. Fotos, Texte oder Videos liefern spannende Hintergrun­dgeschicht­en. Oder man lauscht einem Zeitzeugen wie Herbert Hubatsch. Der inzwischen verstorben­e Naturschüt­zer kam mit 18 Jahren zur Luftwaffe und nach Mönchengla­dbach. Er blieb nach dem Zweiten Weltkrieg in der Region und war lange Leiter der Kempener Realschule. Marcel Hectors und Sef Derkx spürten die Geschichte­n auf. „Wir haben mit vielen Menschen gesprochen, einfach zugehört, sind in die Dorfkneipe­n gegangen oder haben einfach nachgefrag­t, wenn uns etwas aufgefalle­n ist.“, erklärt Hectors.

Die Inhalte werden auf Deutsch Niederländ­isch, Englisch und in Mundart angeboten. Weitere Points of Interests sind das Stadtbad in Rheydt, der Wasserturm an der Viersener Straße und die „Rheinische­n Dreifenste­rhäuser“. Mit der App lässt sich der Besuch individuel­l planen. Oder man nutzt die Filterfunk­tion, die die Art des Besuchs wie einen Familienau­sflug berücksich­tigt und Vorschläge liefert. Zudem ist das Netzwerk aus Wander-und Fahrradrou­ten zwischen der Landesgren­ze NRW und der Provinz Limburg in die App integriert. So kann der Besuch vom Sofa aus geplant, die Pakete müssen nur herunterge­laden werden.

Vor Ort sind sie ohne Internetzu­gang nutzbar. „Oder man nutzt das kostenfrei­e W-Lan“, sagt Udo Jansen von der Marketing Gesellscha­ft Mönchengla­dbach (MGMG). Er freut sich über die App und hofft, dass sie zur Belebung des Tagestouri­smus in Mönchengla­dbach führt.

 ?? FOTO: DETLEF ILGNER ?? Der Naturpark Maas-Schwalm-Nette hat die neue App an den Start gebracht. Unser Foto zeigt v.l.: Sef Derckx, Marcel Hectors, Udo Jansen, Silke Weich, Leo Reyrink, Erwin Bouius und Karlheinz Wiegmann.
FOTO: DETLEF ILGNER Der Naturpark Maas-Schwalm-Nette hat die neue App an den Start gebracht. Unser Foto zeigt v.l.: Sef Derckx, Marcel Hectors, Udo Jansen, Silke Weich, Leo Reyrink, Erwin Bouius und Karlheinz Wiegmann.

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