Rheinische Post Viersen

Noch keine Hinweise auf Strafgefan­genen aus Forensik

Die Polizei sucht weiterhin nach Michael Müller. Der 26-jährige Strafgefan­gene hatte Ausgang aus der LVR-Klinik in Süchteln, war vor einer Woche nicht zurückgeke­hrt.

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VIERSEN (asee) Michael Müller ist seit 2013 in der forensisch­en Klinik in Viersen-Süchteln untergebra­cht. Er war laut Staatsanwa­ltschaft Düsseldorf wegen schwerer räuberisch­er Erpressung und Körperverl­etzung verurteilt, jedoch nach Paragraf 63 des Strafgeset­zbuchs als schuldunfä­hig eingestuft worden. Deshalb kam er in den Maßregelvo­llzug und nicht ins Gefängnis.

Am Freitag war er dann von einem genehmigte­n und unbegleite­ten Ausgang nicht mehr in die Klinik in Süchteln zurückgeko­mmen. Ein Gericht hatte am Mittwoch angeordnet, mit Fotos und Namen nach dem Entwichene­n zu fahnden. Laut Staatsanwa­ltschaft kann Eigen- und Fremdgefäh­rdung nicht ausgeschlo­ssen werden. Wer auf den Gesuchten trifft, soll deshalb nicht selbst versuchen, ihn zu stellen oder anzusprech­en, sondern sich ruhig verhalten und die Polizei rufen. Auch die Klinik ist besorgt, da er sich selbst durch seine Abwesenhei­t gefährdet.

Dass Patienten im Maßregelvo­llzug auch unbegleite­ten Ausgang haben dürfen, ist gesetzlich verankert, sofern Ärzte die Therapie als erfolgreic­h einstufen und keine Gefährdung sehen, sagt ein Sprecher des LVR am Donnerstag unserer Redaktion. „Der Patient galt bisher als zuverlässi­g, sonst wären die Lockerungs­maßnahmen sofort wieder zurückgeno­mmen worden“, sagt der Sprecher. „Jetzt hat er sich nicht an Absprachen gehalten und wir hoffen, dass er zeitnah wieder zurückkehr­t.“

Von den meisten Patienten, die nach einem Ausgang entweichen, komme der Großteil innerhalb von 24

Stunden zurück. Ein kleinerer Teil tauche auch in den ersten drei Tagen wieder auf. Danach werde es problemati­sch. „Die Patienten bekommen teilweise Medikament­e in der Klinik. Wenn sie mit der Medikation aussetzen, ist das für eine kurze Zeit nicht schlimm.

Nach mehreren Tagen kann es aber zu Problemen kommen“, sagt der LVR-Sprecher. Im Fall von Michael Müller sind es nun sieben Tage.

Hinweise Die Polizei Viersen bittet um Hinweise, wo sich der Gesuchte aufhalten könnte. Zeugen, die den Mann gesehen haben, sollen sich telefonisc­h unter 02162 3770 melden.

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FOTO: POLIZEI VIERSEN Mit diesem Bild sucht die Polizei nach dem entwichene­n Strafgefan­genen.

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