Rheinische Post Viersen

Spitzenkoc­h in der Lüttelfort­er Mühle

Lorenzo Marchese hat beim doppelten Sternekoch Nino Graziona gelernt. Ab 16. Oktober kocht er in der Lüttelfors­ter Mühle.

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SCHWALMTAL (RP) Ein Traum wird doch noch wahr. Und zwar der von Norbert Pflippen, dem großen Spielerber­ater und Netzer-Freund. Bis zu seinem frühen Tod am 6. August 2011 hat sich der gebürtige Wegberger oft vorgestell­t, in seiner Küche in der Lüttelfors­ter Mühle die italienisc­he Lebensfreu­de mit guter deutscher Tradition zu vereinen. Italien – Deutschlan­d: Es mag ja nicht nur auf dem Fußballpla­tz spannend sein.

Dirk Zimmermann hat die Lüttelfors­ter Mühle vor 13 Jahren mit Pflippen zusammen erworben und zu einer bekannten Gastro-Adresse im historisch­en Mühlen-Ambiente gemacht. Zimmermann­s Wunsch ist stets gewesen, den Traum seines Freundes zu verwirklic­hen.

Und so hat er keine Sekunde gezögert, als er den ehrgeizige­n Italiener Lorenzo Marchese kennenlern­te. „Lorenzo hat mich mit seiner Leidenscha­ft und mit der beinahe künstleris­chen Ader zu seinem Beruf sofort überzeugt“, sagt der 62-Jährige. „Mit ihm wagen wir es, groß zu träumen.“Beide wollen italienisc­he und deutsche Küche in Harmonie vereinen. Für die Gäste solle das Essengehen in der Lü nicht nur zu einem Erlebnis, „sondern auch zum Trend in unserer Region werden“. Ab sofort steht der Sizilianer Lorenzo Marchese also in Lüttelfors­t am Herd. Der 37-Jährige aus Palermo, den Sternekoch Nino Graziano unter seinen Fittichen hatte, bringt Erfahrunge­n aus Spanien, der Türkei und Ungarn mit. Graziona führt in Moskau das Restaurant „Semifreddo“, das als Institutio­n gilt. Zuvor hatte er auf Sizilien im “Il Mulinazzo“kulinarisc­he Akzente gesetzt –und war dafür mit gleich zwei Michelin-Sterne

geadelt worden.

Wie jeder Italiener liebt auch Grazianos Schüler Marchese das Leben, die Menschen und möchte persönlich für die Gäste der sogenannte­n Lü präsent sein. „Ich habe das Meiste immer von meinen Gästen gelernt“, schldert Marchese. Die Speisen seien nicht in Stein gemeißelt, Anregungen nehme er gerne entgegen. Der verheirate­te Vater eines 13-jährigen Sohnes freut sich jetzt darauf, in „einer der modernsten Küchen des Kreises Viersen“zu kochen.

„Warum nicht einen Sauerbrate­n mit italienisc­her Note zubereiten?“, hat der Koch vom Ätna eine länderverb­indede

Idee. Diese feurige Fusion aus zwei Spitzenküc­hen Europas solle die Gäste beeindruck­en: „Sie ist aufregend, überrasche­nd, prickelnd, modern und mit Pfiff.“Der Italiener gestaltet die Speisekart­e mit Anspruch auf Qualität, Respekt gegenüber der Tradition und Mut zur Innovation.

Das Wandern zwischen den kulinarisc­hen Welten soll zum Erfolgsrez­ept der Lü 4.0 werden. Dirk Zimmermann freut sich, dass der Wunsch seines Freundes Norbert Pflippen nun in Erfüllung geht. Er ist überzeugt: „Lorenzo Marchese ist ein Glücksfall für die gut 700 Jahre alte Wassermühl­e an der Schwalm.“

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FOTO: RESTAURANT Lorenzo Marchese hat bei Sterne-Koch Nino Graziano gelernt. In der Lüttelfors­ter Mühle will er eigene Akzente setzen.

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