Sicherheitsübung verunsichert Niederkrüchtener
Niedrig fliegende Hubschrauber ohne Licht, die rund eine Stunde lang über dem Ortskern kreisten: Was war da los?
NIEDERKRÜCHTEN (mrö) Es waren am Mittwochabend Szenen wie aus einem Hollywoodfilm: In niedriger Höhe fliegen drei dunkle Hubschrauber mit geöffneter Seitentür über Niederkrüchten, ohne Scheinwerfer, lediglich mit einer kleinen roten Positionsleuchte am Heck. Dann kreisen sie und kreisen, rund eine Stunde lang. Warum?
„Die Hubschrauber trugen keine Kennung“, berichtete ein Anwohner unserer Redaktion. Besonders oft seien die Helikopter rund um das Gymnasium, die Erkelenzer Straße und die Ulmenstraße geflogen.
Schnell schossen in manchen Facebook-Gruppen die Spekulationen ins Kraut: Sucht die Polizei einen Strafgefangenen, der nicht mehr in die LVR-Klinik Süchteln zurückgekehrt war? Oder macht da doch eine Behörde Jagd auf die letzten Euro-4-Diesel, wie einer scherzhaft fragt.
Die Polizei im Kreis Viersen erklärte auf Anfrage unserer Redaktion, sie habe keinen Hubschraubereinsatz, ihr lägen auch keine Informationen darüber vor. Erst ein Anruf bei der Bundespolizei brachte Klarheit: „Es handelte sich um einen Übungsund Ausbildungseinsatz“, erklärte ein Sprecher.
Bereits in der Vergangenheit waren die Einwohner von Niederkrüchten durch merkwürdige Vorgänge beunruhigt. So trainierte zu Beginn des Jahres eine Sondertruppe des Landeskriminalamts auf dem früheren Gelände der Briten in Elmpt, wie man explosive Stoffe zur Sprengung bringt. Die Information darüber hatte es allerdings nicht bis zur Niederkrüchtener Gemeindeverwaltung geschafft. Anwohner hörten die lauten Detonationen und wunderten sich.