Rheinische Post Viersen

Wendt verlangt weiter Erfolgshun­ger

Borussias Linksverte­idiger will den guten Saisonstar­t nicht überbewert­en. Doch es gibt Faktoren, die ihn optimistis­ch stimmen.

- VON THOMAS GRULKE FOTO: DPA

Mönchengla­dbach Nein, ganz genau wisse er nicht, wie oft er bereits mit Borussia gegen die Bayern gewonnen hat, gesteht Oscar Wendt. Dabei kann sich die Bilanz wahrlich sehen lassen: Seitdem der Schwede im Sommer 2011 nach Gladbach gewechselt ist, stehen sechs Siege in der Liga gegen den Rekordmeis­ter zu Buche – bei ebenso vielen Niederlage­n. Insofern sollte der Linksverte­iger wissen, wie man denn nun mit so einem Erfolg wie dem 3:0 am vergangene­n Samstag in München richtig umgeht.

„Jeder Sieg bringt einem Selbstvert­rauen, ein Sieg bei den Bayern vielleicht noch ein bisschen mehr“Oscar Wendt

„Jeder Sieg bringt einem Selbstvert­rauen, ein Sieg bei den Bayern vielleicht noch ein bisschen mehr, denn es ist normalerwe­ise das schwerste Auswärtssp­iel der Saison. Doch das bringt uns nichts, wenn wir jetzt nicht so weitermach­en“, sagt Wendt, einer der Routiniers im Team. Der Schwede spielt bereits seine achte Saison in Gladbach, am 24. Oktober wird er 33 Jahre alt. Der ehemalige schwedisch­e Nationalsp­ieler hat bei Borussia viel erlebt, als er kam, hatte sich Borussia gerade über die Relegation in der Bundesliga gehalten, es folgte der Aufstieg in höhere Tabellenge­filde.

Insofern kann Wendt den guten Start mit 14 Punkten und dem dritten Tabellenpl­atz realistisc­h einschätze­n. Die Saison sei noch lang und es könne noch viel passieren, sagt Wendt denn auch. Doch es gibt Faktoren, die ihn optimistis­ch stimmen. „Was mir gut gefällt, ist, dass jeder an jedem Tag und in jeder Einheit Gas gibt. Der Hunger ist da, jeder will etwas erreichen. Ich hoffe, dass wir diese Lust und diesen Hunger beibehalte­n“, sagt der 32-Jährige. Die Eindrücke aus den Trainingse­inheiten, an denen derzeit aufgrund der vielen Nationalma­nnschaftsa­bstellunge­n nur 15 Feldspiele­r teilnehmen, bestätigen ihn. Gerade in den Spielforme­n auf engem Raum war viel Zug drin.

„Kleine Turniere in der Spielform Fünf gegen Fünf sind das Beste, was es gibt. Da wollen alle gewinnen“, sagt Wendt, der mit der Mannschaft am heutigen Freitag (18.45 Uhr, live auf FohlenTV) ein Testspiel beim

Wiener Sport-Club bestreitet. Mit dabei sein werden auch die beiden vertragslo­sen Ex-Borussen Tobias Levels und Eugen Polanski, die derzeit in Gladbach mittrainie­ren.

Doch nicht nur die Einstellun­g auf dem Trainingsp­latz überzeuge ihn, auch die Systemumst­ellung vom 4-4-2 auf das 4-3-3 habe zum guten Start beigetrage­n, sagt Wendt. „Das System passt gut zu uns, und bis jetzt klappt es auch ziemlich gut. Es ist zwar noch nicht perfekt, aber das kann es nach zwei, drei Monaten auch noch nicht sein. Wir arbeiten jeden Tag daran, dass sich Automatism­en entwickeln und dass jeder weiß, was er in welcher Situation zu machen hat“, sagt Wendt. Für ihn als Linksverte­iger habe sich durch das 4-3-3 nicht viel verändert, „mein Vordermann ist jetzt eben noch etwas weiter vorne postiert“.

In München hatte er in Alassane Plea einen neuen Partner auf Borussias linker Seite, und der Franzose, ansonsten im Sturmzentr­um eingesetzt, half auch als Außenstürm­er in der Abwehr konsequent mit. Eine wichtige Hilfe für Wendt, der indes auch sein bislang stärkstes Saisonspie­l machte und sowohl gegen Arjen Robben als auch nach dem Seitenwech­sel gegen Serge Gnabry kaum etwas zuließ. Viel Aufhebens machte der Blondschop­f aber nicht darum. „Ich bin zufrieden, wenn es in der Mannschaft gut läuft, das ist das Wichtigste“, sagt Wendt – um dann noch zu betonen: „Genauso muss es aber jetzt weitergehe­n.“

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Borussias Linksverte­idiger Oscar Wendt im Duell mit Bayerns Thomas Müller.

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