Rheinische Post Viersen

FDP: Steuererhö­hungen können vermieden werden

Die freien Demokraten kritisiere­n beim Viersener Haushalt „mangelnde Transparen­z“und fordern eine Sondersitz­ung.

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VIERSEN (mrö) Die FDP-Fraktion sieht keine Notwendigk­eit für Steuererhö­hungen in Viersen und beantragt eine Sondersitz­ung des Arbeitskre­ises Haushaltsk­onsolidier­ung. Sie wirft der Stadtverwa­ltung vor, die Ausgabense­ite des Haushalts zu großzügig berechnet zu haben.

Kämmerer Paul Schrömges nannte Steuererhö­hungen „unvermeidl­ich“, wenn das Ziel eines ausgeglich­enen Haushalts erreicht werden soll. Die Stadt Viersen schlägt vor, die Grundsteue­r und die Gewerbeste­uer zu erhöhen. Zusätzlich soll eine neue Abschreibu­ngsmethode für die städtische­n Kanäle mehr Gebührenei­nnahmen bringen. Über die vorgeschla­genen Steuererhö­hungen muss der Stadtrat entscheide­n.

„Der Feststellu­ng des Kämmerers, dass Steuererhö­hungen unvermeidl­ich seien, wollen und können wir nicht folgen“, erklärte jetzt der FDP-Fraktionsv­orsitzende Stefan Feiter. So würde im kommenden Jahr sowohl der Landschaft­sverband Rheinland als auch der Kreis Viersen seinen Umlagesatz „maßgeblich senken“, so Feiter. „Hier sollte die Verwaltung die Effekte aus den zu erwartende­n Ausgabenre­duktionen darstellen“, fordert Feiter.

Ihn erstaunt, dass der Kreis Viersen im laufenden Jahr auch deshalb ein Plus von neun bis elf Millionen Euro erwartet, weil die Zahl der Transferle­istungsemp­fänger im Sozialbere­ich angesichts der guten Wirtschaft­slage stark gesunken sei, von der Stadt Viersen aber keine entspreche­nden Hinweise gekommen seien. „Tritt dieser Effekt in Viersen nicht auf?“, fragt Feiter und kritisiert: „Hier sind die jeweiligen Produkthau­shalte nicht transparen­t.“ So seien für 2019 fast 2,9 Millionen Euro für Unterstütz­ungsleistu­ngen eingeplant – „obwohl das Rechnungse­rgebnis für 2017 nur Ausgaben von 1,7 Millionen Euro darstellt“. Feiter fragt: „Handelt es sich bei dieser Haushaltsp­osition um ein heimliches Sparschwei­n des Kämmerers für schlechte Tage?“

Das Beispiel mache deutlich, dass noch viel Luft in den Ansätzen der Ausgaben für 2019 ist. „Mit unseren beschränkt­en Möglichkei­ten haben wir schon 1,2 Millionen Euro zum Ausgleich der Deckungslü­cke gefunden“, so Feiter. „Wir hoffen, dass wir durch unseren Antrag weitere maßgeblich­e Ausgabever­besserunge­n erkennen können und somit die geplanten Steuer- und Abgabenerh­öhungen verhindern oder zumindest in ihrer Höhe verringern werden.“

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