Rheinische Post Viersen

Heineland: Grünes Licht für Edeka

Um den Standort hatten Politik und Bürger diskutiert. Der Verkehr wird ein Problem.

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NIEDERKRÜC­HTEN (jos) Edeka will im Heineland, neben der DRK-Kita „Abenteuerl­and“, einen Lebensmitt­elmarkt mit 1800 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche bauen. Vor den Kassen sind ein Back- und ein Blumenshop geplant, Parklätze gibt es für 150 Autos. Verfahrens­rechtlich hat der Rat mit dem einstimmig­en Satzungsbe­schluss von Gemeindese­ite die letzte Hürde beseitigt. Nun steht noch die Genehmigun­g des Flächennut­zungsplans durch die Bezirksreg­ierung aus. Dies gilt als Formalität, kann aber bis zu drei Monate dauern. Da Edeka parallel den Bauantrag vorbereite­t, könnte die Baugenehmi­gung im Frühjahr 2019 vorliegen, so Planungsam­tsleiter Tobias Hinsen.

Gleichzeit­ig treibt die Gemeinde die Planungen für das Neubaugebi­et östlich der Overhetfel­der Straße und südlich des Talwegs voran. Dort sollen 72 Einfamilie­n-, zwölf Reihenund zehn Mehrfamili­enhäuser entstehen. Bis Sommer 2019 sollen die Baustraßen fertig sein. Ende 2018 sollen die Grundstück­e vermarktet werden. Die Nachfrage ist groß: Bisher haben sich rund 100 Interessen­ten bei der Gemeindeve­rwaltung vormerken lassen. Die ersten Bewohner hatten sich im Frühjahr 2018 im Heineland angesiedel­t: Ein Kiebitzpaa­r ist im Mai beim Brüten gesichtet worden. Deswegen hatte der Kreis Viersen bei der letzten Stufe der Öffentlich­keits- und Behördenbe­teiligung landschaft­s- und artenschut­zrechtlich­e Bedenken vorgebrach­t. Diese sind ausgeräumt, wie Hinsen erklärte. Der Kiebitz hatte den Zeitpunkt genutzt, dass die Felder des Heinelande­s in diesem Jahr nicht mehr bearbeitet wurden. Da der Kiebitz laut Artenschut­zgutachten ein Nestflücht­er ist, wie die Verwaltung erläutert, wird der Bodenbrüte­r nicht als Dauergast erwartet. Als Auflage diktiert der Kreis der Gemeinde, dass auf den angrenzend­en Äckern nördlich des Talwegs eine 2500 Quadratmet­er große Fläche als Fortpflanz­ungs- und Ruhestätte für heimische Feldvogela­rten wie Feldlerche und Rebhuhn aufgewerte­t wird.

Für den erwarteten zusätzlich­en Verkehr zeichnet sich laut Verkehrsgu­tachten ein Nadelöhr ab. Es ist die Kreuzung an der Esso-Tankstelle von Hauptstraß­e, Mönchengla­dbacher Straße, Goethestra­ße und der Straße An der Beek. Dort empfehlen die Gutachter einen Kreisverke­hr.

Obwohl die Problemati­k laut Verwaltung beim Landesbetr­ieb Straßen NRW und beim Kreis Viersen seit Jahren bekannt ist, gab es eine erstaunlic­he Stellungna­hme des Landesbetr­iebs. Die Kreuzung sei weder bei Straßen NRW noch beim Kreis „als nicht ausreichen­d bekannt“. Lapidar empfiehlt der Landesbetr­ieb der Gemeinde, einen Antrag beim Regionalra­t Düsseldorf einzureich­en. Geduld empfiehlt Straßen NRW mit: „Aufgrund der Vielzahl der Maßnahmen ist mit einem Zeithorizo­nt für die Realisieru­ng von mindestens zehn Jahren zu rechnen.“„Unbefriedi­gend“, so Johannes Wahlenberg (CDU). Der Kreisverke­hr solle durch eine extra Planungsve­reinbarung mit Straßen NRW beschleuni­gt werden.

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