Union reist mit Rückenwind nach Hilden
Nach dem aufwühlenden Erfolg im Niederrheinpokal beim Cronenberger SC steht für die Oberliga-Fußballer aus Nettetal nun wieder der Liga-Alltag auf dem Plan. Den schlechter platzierten VfB Hilden gilt es, auf Distanz zu halten.
NETTETAL Zunächst am vergangenen Sonntag das 0:0 gegen die SpVg. Schonnebeck in der Liga, dann am Mittwoch der außergewöhnlich emotionale 13:12-Sieg nach Elfmeterschießen im Niederrheinpokal beim Cronenberger SC und der damit verbundene, für Nettetal noch nie da gewesene Einzug ins Viertelfinale. Keine Frage, nach dem schlechten September mit vier Oberliga-Niederlagen in Folge haben die Union-Fußballer Rückenwind. Den gilt es jetzt zu nutzen, um auch im Liga-Alltag weiter zu punkten. Am besten schon am Sonntag beim VfB Hilden, einer Mannschaft mit der sich der Aufsteiger schon eher auf Augenhöhe wähnt als mit den Schwergewichten der Liga.
Wobei die Hildener durchaus als etablierter Oberligist angesehen werden dürfen, also schon das erreicht haben, wo die Nettetaler noch hinwollen. Bereits die sechste Saison in Folge in der fünften Liga verbringen die Hildener, allerdings musste sich der VfB immer eher nach unten orientieren. Seine beste Endplatzierung war in der Saison 2016/2017 Rang zehn. Der Saisonstart unter dem neuen Trainer Marc Bach, der vom FSV Vohwinkel kam, verlief durchwachsen. Ein Heimsieg gelang noch gar nicht, dafür setzten die Hildener auswärts Ausrufezeichen. Bei den Aufstiegskandidaten Schonnebeck (5:3) und Bocholt (4:0) gab es torreiche Siege. „Die Hildener haben einen größeren Umbruch hinter sich und gehen einen ähnlichen Weg wie wir, indem sie jüngere Spieler heranführen“, sagt Union-Coach Andreas Schwan und betont: „Hilden verfügt über Qualität.“Insbesondere die Offensive mit schon 19 Treffern in zehn Spielen (Nettetal 11) konnte auf sich aufmerksam machen. Im Mittelfeld versprüht Talha Demir viel Torgefahr (6), im Sturm haben Pascal Weber und Zissis Alexandris je viermal getroffen, Alexandris ist aktuell allerdings rotgesperrt. Probleme haben die Gastgeber aber offenbar noch in der Defensivarbeit. Schließlich stehen bereits 25 Gegentore zu Buche (Nettetal 14).
„Wenn wir so als Mannschaft auftreten wie gegen Schonnebeck und
im Pokal in Cronenberg, dann haben wir auch in Hilden gute Chancen, etwas mitzunehmen“, erklärt Andreas Schwan. Um die Regeneration zu fördern, ließ er die Trainingseinheit am Donnerstag ausfallen, am Freitag stand die Abschlusseinheit auf dem Plan. Wobei der Union-Coach auch wieder mehr Möglichkeiten hat zu rotieren. Schließlich kehren die zuletzt gesperrten Michael Enger und Martin Stroetges sowie die beruflich verhinderten Marc Paul und Petar Popovic zurück.
Kapitän Stroetges muss aus dem defensiven Mittelfeld wahrscheinlich in die Innenverteidigung rücken, weil sich Frederik Verlinden im Pokal einen Platzverweis einhandelte. Die personelle Besetzung des gegen Schonnebeck so massiv besetzten Mittelfelds wird sich also auf jeden Fall ändern. Doch egal, welche Spieler letztlich auflaufen, sie werden es mit Rückenwind tun. Mal schauen, ob daraus auch ein kräftiger Aufwind wird.