Rheinische Post Viersen

Von Kaiserswer­th zum Uerige

Unser Autor Dominik Schneider ist regelmäßig auf Wanderscha­ft in und um Düsseldorf und stellt Ihnen seine Lieblingsr­outen vor.

-

Meine heutige Wanderung beginnt an der Kaiserpfal­z. Die Festung am Rhein hat im Laufe der Jahrhunder­te viel Geschichte erlebt, sogar ein echter Staatsstre­ich fand hier statt. Heute ist sie eine ansehnlich­e Ruine, nicht weit vom Kaiserswer­ther Ortskern entfernt. Von hier aus will ich in die Altstadt wandern, zur Brauerei Uerige an der Berger Straße.

Über eine Allee geht es von der alten Festung aus über den Kittelbach bis zum Gasthaus „Alte Rheinfähre“. Ab da ist der Weg eigentlich nicht zu verfehlen. Als sandiger Pfad führt er mitten durch die Wiesen, der Fluss liegt rechts, der Deich links. Wenige Menschen sind mit ihren Hunden unterwegs, Krähen und Möwen in der Luft, und auf einem Pfahl sitzt ein Falke. Es ist wunderbar friedlich, wenn gerade kein Flugzeug über mir fliegt. Denn hinter Deich, Feld und Bäumen liegt der Flughafen nur wenige hundert Meter entfernt.

Trotzdem erweckt der Weg den Eindruck, man wandere in der freien Natur: Alte Weiden, Röhricht und Brombeerbü­sche säumen den schmalen Pfad, und während die Rheinwiese­n rechts überall gleich aussehen, wechseln sich auf der linken Seite ordentlich­e Wiesen, wilde Felder, bepflanzte und brach liegende Äcker ab. Der Weg führt ohne nennenswer­te Steigung und fast vollkommen in der Sonne weiter. Vor mit tut sich erst die Flughafenb­rücke mit ihren Lastwagen auf, danach erhascht man einen Blick auf den Rheinturm in der Ferne. Als nächstes folgt das Gelände der Stadtwerke, ein abgezäunte­s Areal zur Linken, und in Richtung Rhein ein wildes Gestrüpp mit steinigen Stränden dahinter, die zur Rast einladen.

Je weiter ich gehe, desto mehr Spaziergän­ger begegnen mir auf dem Weg. Auf Höhe der Merkur Spiel-Arena endet der Trampelpfa­d schließlic­h, ab hier führt ein betonierte­r Weg am Rhein entlang. Ich komme an mehreren Restaurant­s vorbei, hier lässt sich gut einkehren, beispielsw­eise im „Haus am Rhein“. Hinter der Theodor-Heuss-Brücke beginnt der Rheinpark, von hier aus gehe ich am Robert-Lehr-Ufer entlang, direkt am Fluss. Von hier aus ist der Weg eigentlich bekannt: Er führt an den Rheinteras­sen und der Tonhalle, an St. Lambertus, dem Schlosstur­m und den Kasematten vorbei. Das so viele Sehenswürd­igkeiten direkt am Rhein liegen, zeigt, wie groß die Bedeutung des Flusses für Düsseldorf ist. Schließlic­h, auf Höhe des Alten Hafens, biege ich ab, verlasse den Rhein, und erreiche mein Ziel: Die Brauerei Uerige lockt nach 12 Kilometern und etwa 2,5 Stunden mit einem frischen Glas Alt. Der Rhein und sehr viel Grün: unser Autor auf seiner Wanderung, unterwegs von Kaiserswer­th in die Düsseldorf­er Altstadt

 ?? FOTO:DOMINIK SCHNEIDER ??
FOTO:DOMINIK SCHNEIDER

Newspapers in German

Newspapers from Germany