Kammermusik abseits des Mainstreams
VIERSEN „Variation 5“, das sind die Soloflötistin des „Orchestre Philharmonique de Radio France“, Magali Mosnier; der Oboist im Orchester der Oper Frankfurt, Johannes Grosso; Sebastian Manz, Klarinettist des „SWR Symphonieorchesters“und Solist beim November-Sinfoniekonzert in der Festhalle Viersen; der Solofagottist des „Orchestre de Paris“, Marc Trénel, und – in Vertretung des angestammten Hornisten – Johannes Lamotke, seines Zeichens Solohornist an der Komischen Oper Berlin. Die Gewinner des ersten Preises beim ARD-Wettbewerb, alle noch jung an Jahren, hochkarätig ausgebildet und beseelt von ihrem Vorhaben, Kammermusikprojekte abseits des Mainstreams anzubieten, hatten dem in großer Zahl in der Festhalle erschienenen Publikum ausschließlich Kompositionen des 20. Jahrhunderts mitgebracht. Jeweils kenntnisreich und kurzweilig vorbereitet vom temperamentvollen Klarinettisten Manz, hatten die Zuhörer keine Probleme, die teils dissonanten Tonschöpfungen von Malcom Arnold (Drei Shanties), Jean Francaix (1.Bläserquintett), Paul Hindemith (Kleine Kammermusik op.24.2) und Carl Nielsen (Bläserquintett op.43) zu verfolgen und – gut informiert – mitzuerleben. Das Quintett wusste mit sorgfältig ausgearbeiteten, technisch in jeder Phase brillanten und von musikantischem Schwung getragenen Interpretationen zu überzeugen. Stellvertretend sei das viele Jahre als unspielbar geltende Opus von Francaix genannt. Eine ganz nach innen gekehrte Zugabe beendete diesen bemerkenswerten Abend. oeh