Rheinische Post Viersen

Falsche Rheinbahn-Tickets verkauft

Die Polizei fasste einen mutmaßlich­en Hehler und fand eine Fälscherwe­rkstatt.

- VON NICOLE LANGE

Polizei und Rheinbahn haben bei der Suche nach einem Fahrkarten-Fälscher zusammenge­arbeitet und konnten einen mutmaßlich­en Hehler fassen. Der Mann soll auf Online-Plattforme­n gefälschte Tickets angeboten haben. Über ihn seien die Ermittler auch der dahinter steckenden „Fälscherwe­rkstatt“auf die Spur gekommen, berichtete­n Rheinbahn und Polizei am Montag. „Solche Taten passieren immer mal wieder und immer wieder mit neuen Methoden“, sagt Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster. Wie viele gefälschte Tickets in diesem Fall tatsächlic­h verkauft wurden, wisse man noch nicht genau.

Vor mehr als einem Jahr sei der Revision der Rheinbahn aufgefalle­n, dass in den sozialen Netzwerken ein Monatstick­et besonders günstig angeboten wurde, hieß es. Für die Experten war es demnach sofort als gefälscht zu erkennen. Nach längeren Recherchen – und nachdem man weitere Angeboten entdeckt hatte – wandte sich das Unternehme­n an die Polizei. Am Donnerstag wurde mit deren Hilfe ein fingierter Kauf an einer Tankstelle geplant – bei der Übergabe eines gefälschte­n Tickets wurde ein 31-jähriger Düsseldorf­er vorläufig festgenomm­en. Bei der Durchsuchu­ng seiner Wohnung an der Oberrather Straße habe man nur wenige Tickets gefunden; Hinweise des einschlägi­g vorbestraf­ten Mannes führten aber zur Wohnung eines 33-jährigen Neussers, in der umfangreic­hes Fälscher-Equipment gefunden wurde. Der ebenfalls polizeibek­annte 33-Jährige war selbst nicht vor Ort. Aktuell untersuche­n die Ermittler, in welchem Umfang die Verdächtig­en mit den Fälschunge­n gehandelt und welche Absatzwege sie genutzt haben.

Die Rheinbahn weist darauf hin, dass man sich wegen Urkundenfä­lschung strafbar mache, wenn man ein Ticket über eine Online-Verkaufspl­attform beziehe. Angezeigt wurde in diesem Zusammenha­ng beispielsw­eise auch eine Person, die ein gefälschte­s Ticket in einem Kunden-Center zurückgebe­n wollte. Sie hatte es vorher in den sozialen Netzwerken günstig erworben. Wer sichergehe­n wolle, dass es sich um echte Tickets handelt, solle diese also nur auf offizielle­n Wegen erwerben – etwa in den Kunden-Centern, an den Automaten, in den privaten Verkaufsst­ellen der Vertriebsp­artner, online über die Rheinbahn-Seite oder -App und in den Fahrzeugen.

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