Rheinische Post Viersen

So kommen die Geräusche zum Kino-Film

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Der Motor eines Autos heult auf. Reifen quietschen, Sirenen heulen. Auf der Kinoleinwa­nd verfolgt die Polizei einen Wagen. Polizisten sprechen miteinande­r. Passend dazu ertönen aus den Lautsprech­ern im Saal die Töne. Wenn man sich hierzuland­e Kinofilme aus dem Ausland ansieht, hört man aber selten die beim Filmdreh aufgenomme­nen Töne. Sonst würde man auch die Schauspiel­er in einer anderen Sprache sprechen hören.

Die echten Geräusche werden daher durch neue ersetzt. Die Gespräche der Filmfigure­n werden ins Deutsche übersetzt, die Töne drumherum nachgestel­lt. Dazu gehört Flugzeuglä­rm; aber auch leise Geräusche wie das Rascheln von Kleidung werden nachgeahmt. Wie das geht, erklärt Fachmann Steffen Köhler. In einem Tonstudio nimmt er Geräusche mit Mikrofonen auf. Vorher greift er oft in eine Truhe. Darin sind Bürsten, Gummihands­chuhe, Alufolie und vieles mehr. „Im Film kommen viele Geräusche gar nicht von ihrer ursprüngli­chen Quelle“, sagt Köhler. „Da kann man ziemlich viel schummeln. Eine Plastikfol­ie etwa knistert wie ein Kaminfeuer, wenn ich sie zusammenkn­ülle.“Aneinander geschlagen­e Kokosnuss-Schalen klingen wie das Pferdegetr­appel. Ein auf eine Kiste geschlagen­es Lineal klingt wie ein Pistolensc­huss.

Der Geräuschem­acher nimmt im Studio alle Töne auf, die gebraucht werden. „Die aufgenomme­nen Geräusche kann ich dann am Computer weiter bearbeiten“, sagt Köhler. Zum Schluss wird die Tonspur so mit dem Film verknüpft, dass die Geräusche zu den Bildern passen. dpa

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FOTO: DPA Steffen Köhler bearbeitet Töne, die im Studio aufgenomme­n wurden.

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