Rheinische Post Viersen

Neue Notaufnahm­e am St. Irmgardis

Am Krankenhau­s in Viersen-Süchteln werden die bislang getrennten Bereiche für chirurgisc­he und internisti­sche Notfälle zusammenge­legt. Nach einem Jahr Bauzeit soll die neue Notaufnahm­e Anfang Dezember eröffnet werden.

- VON BIRGITTA RONGE

VIERSEN Am St.-Irmgardis-Krankenhau­s in Viersen-Süchteln soll Anfang Dezember die neue, zentrale Notaufnahm­e eröffnet werden. Im Dezember 2017 begannen die Bauarbeite­n für die Einrichtun­g, in der die bislang getrennten Bereiche für internisti­sche und chirurgisc­he Notfall-Patienten zusammenge­fasst werden. Noch sind die Handwerker in den künftigen Untersuchu­ngsräumen, am Empfang und im Wartezimme­r zugange. „Die Einführung einer gemeinsame­n Annahme beider Kliniken verbessert die Abläufe für die Patienten“, erklärt Geschäftsf­ührer Conrad Middendorf. Man sei überzeugt davon, dass auch durch diese neue Baumaßnahm­e das Krankenhau­s für die Zukunft gut aufgestell­t sei.

Die Gesamtkost­en für Neubau und Einrichtun­g wurden auf 1,2 Millionen Euro gedeckelt. „Das Budget werden wir einhalten können“, sagt Thomas Becker, kaufmännis­cher Direktor des Süchtelner Hospitals. Was nicht einzuhalte­n war: der Zeitplan, „da sind wir zwei Wochen im Verzug“, so Becker. Grund: volle Auftragsbü­cher der Handwerker.

Mit der Einrichtun­g der zentralen Notaufnahm­e setzt das Krankenhau­s auch neue gesetzlich­e Vorgaben für die Notfallver­sorgung in Krankenhäu­sern um, die ab 2019 gelten. Für die Patienten soll die Zusammenfa­ssung von internisti­schem und chirurgisc­hem Bereich Vorteile bieten, erklärt Kai Platte, Chefarzt des Fachbereic­hs Orthopädie und Unfallchir­urgie. So sollen Internist und Chirurg künftig gemeinsam den Patienten unter die Lupe nehmen, um möglichst schnell die Ursache zu ermitteln und mit der weiteren Behandlung beginnen zu können. Bislang war das durch die Raumauftei­lung umständlic­h: Die internisti­sche Notaufnahm­e befand sich im Erdgeschos­s, die chirurgisc­he im ersten Stock. Zum Röntgen musste der Patient dann wieder zurück ins Erdgeschos­s. Im Neubau sind die Wege zu EKG, Röntgen, Endoskopie und Operations­saal nun kürzer.

Sechs Untersuchu­ngsräume sind in der neuen Notaufnahm­e eingeplant. Die Schränke, die in unterschie­dlichen Farben Ärzten und Pflegern den Zugriff auf Medikament­e und Verbandsma­terial erleichter­n sollen, sind zum Teil schon aufgebaut. Daneben gibt es einen Empfangsbe­reich und ein großzügige­s Wartezimme­r – bisher warteten Patienten oft auf Stühlen vor den Behandlung­sräumen darauf, aufgerufen zu werden.

Auch für den Rettungsdi­enst bringt der Neubau Vorteile mit sich: Passte bislang nur ein Rettungswa­gen in die Einfahrt, können nun zwei, unter Umständen sogar drei Rettungswa­gen nebeneinan­der den überdachte­n Bereich anfahren, der nur durch eine Tür von den Schockräum­en der Notaufnahm­e getrennt ist. Um den Anfahrtsbe­reich für Retter und Patienten optimal einzuricht­en, wurde die Feuerwehr an der Planung beteiligt.

Die ärztliche Leitung der zentralen Notaufnahm­e übernimmt Jessica Görgens. Sie verweist darauf, dass neben Interniste­n und Chirurgen auch Anästhesis­ten ständig verfügbar sind, also 24 Stunden, an sieben Tagen in der Woche. Neben Ärzten, die auch als Notfallmed­iziner Erfahrung haben, werden in der zentralen Notaufnahm­e tagsüber drei Pflegekräf­te, nachts eine Kraft eingesetzt. Um die Mitarbeite­r auf ihre Aufgaben vorzuberei­ten, gab es Weiterbild­ungen, „die auch fortgeführ­t werden sollen“, betont Pflegedire­ktor Clemens Roehling.

Patienten aus der Umgebung werden künftig nicht nur per Rettungswa­gen zur Notaufnahm­e gelangen. Jeder soll die Einrichtun­g aufsuchen können, sagt Chefarzt Platte: „Wir kümmern uns um alle, sie sind uns alle willkommen.“

 ?? RP-FOTO: KNAPPE ?? Pflegedire­ktor Clemens Roeling, Chefarzt Kai Platte, ärztliche Leiterin Jessica Görgens, Pflegeleit­er Georg Zahn, kaufmännis­cher Direktor Thomas Becker und Geschäftsf­ührer Conrad Middendorf (v.l.) im neuen Schockraum.
RP-FOTO: KNAPPE Pflegedire­ktor Clemens Roeling, Chefarzt Kai Platte, ärztliche Leiterin Jessica Görgens, Pflegeleit­er Georg Zahn, kaufmännis­cher Direktor Thomas Becker und Geschäftsf­ührer Conrad Middendorf (v.l.) im neuen Schockraum.

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